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Phenole

3. November 2025 von Lexikon

Struktur von Phenol | CC0 – via https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Phenol2.svg
Natriumphenolat | CC0 – via Creativ Commons

Phenole sind chemische Verbindungen, die aus einem aromatischen Ring und einer oder mehreren Hydroxygruppen bestehen. Diese Struktur verleiht ihnen besondere chemische Eigenschaften, die sie von klassischen Alkoholen unterscheiden. In der chemischen Nomenklatur werden Phenole entweder mit der Nachsilbe „-ol“ oder der Vorsilbe „Hydroxy-“ bezeichnet. Sie entstehen sowohl in natürlichen Prozessen bei Pflanzen und Mikroorganismen als auch durch industrielle Synthese.

Eigenschaften von Phenolen

Natriumphenolat | CC0 – via https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Natriumphenolat_Structural_Formula_V.1.svg
Natriumphenolat | CC0 – via Creativ Commons

Phenole ähneln in ihrer Struktur den Alkoholen, wirken jedoch aufgrund der Hydroxygruppe als schwache Säuren. Wird ein Wasserstoffatom abgespalten, entsteht ein Phenolat-Anion, das durch Mesomerie stabilisiert wird. Diese Stabilisierung erklärt den leicht sauren Charakter von Phenolen. Mit Basen bilden sie Salze, die sogenannten Phenolate. Trotz ihrer Unterschiede zu Alkoholen können Phenole ähnliche Reaktionen eingehen, beispielsweise die Veresterung mit Säuren oder die Bildung von Phenolethern.

Eine besondere chemische Eigenschaft ist die Keto-Enol-Tautomerie, bei der jedoch das Gleichgewicht deutlich auf der Enol-Seite liegt. Der Grund dafür ist die energetisch günstige Ausbildung des aromatischen Systems.

Wichtige Vertreter

Einfache Phenole

Das einfachste Phenol ist das Phenol selbst, ein vom Benzol abgeleitetes Molekül mit der Summenformel C6H5OH. Weitere einwertige Phenole mit nur einer Hydroxygruppe sind die Kresole, Naphthole und Thymol. Unter den zweiwertigen Phenolen sind Brenzcatechin, Resorcin, Hydrochinon und 1,4-Naphthohydrochinon besonders bekannt. Zu den dreiwertigen Phenolen zählen Phloroglucin, Pyrogallol und Hydroxyhydrochinon, die in der Analytik und chemischen Nachweistechnik Verwendung finden.

Substituierte Phenole

2,4,6-Trinitrophenol
(Pikrinsäure) | CC0 – via https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/e/e4/Pikrins%C3%A4ure.svg/569px-Pikrins%C3%A4ure.svg.png
2,4,6-Trinitrophenol
(Pikrinsäure) | CC0 – via Creativ Commons

Substituierte Phenole entstehen, wenn weitere chemische Gruppen in die Molekülstruktur eingebaut werden. Beispiele sind Pikrinsäure, Salicylsäure, Gallussäure, Eugenol oder Adrenalin. Viele dieser Stoffe sind in der Natur weit verbreitet und prägen Geruch, Geschmack oder Farbe pflanzlicher Produkte. Zu dieser Gruppe zählen auch Aromastoffe wie Vanillin und Flavonoide sowie Tannine, die im Wein für Aroma und Struktur sorgen. Butylhydroxytoluol ist ein weiteres wichtiges Phenolderivat und dient als Antioxidans, das auch als Lebensmittelzusatzstoff E321 verwendet wird.

Phenolate

Phenolate (C6H5O)n M (M=Metallion) sind die Salze der Phenole, gebildet aus Metallkationen und Phenolatanionen. Sie entstehen durch Deprotonierung der Hydroxygruppe und sind schwächere Basen als die entsprechenden Alkoholationen. Ihre allgemeine Formel hängt vom Metallion und dessen Wertigkeit ab.

Vorkommen und Herstellung

Einige Phenole werden durch die Destillation von Stein- oder Braunkohlenteer gewonnen, andere stammen aus natürlichen Quellen. Heute wird Phenol überwiegend synthetisch im Cumolhydroperoxid-Verfahren hergestellt. In der Forschung wird intensiv daran gearbeitet, Phenole aus erneuerbaren Rohstoffen wie Lignin zu gewinnen, beispielsweise durch Pyrolyse oder Hydrolyse.

Verwendung

Phenole spielen eine zentrale Rolle bei der Herstellung vieler industrieller Produkte. Sie dienen als Ausgangsstoffe für Kunstharze, Kunststoffe, Farbstoffe, Medikamente und Pestizide. Hydrochinon wird zudem als mildes Reduktionsmittel in der Fotochemie eingesetzt.

Bedeutung als Geschmacksträger

Phenole beeinflussen wesentlich den Geschmack und Geruch zahlreicher Lebensmittel und Getränke. In Wein stammen phenolische Verbindungen wie Tannine hauptsächlich aus den Schalen und Kernen der Trauben. Ein weiteres Phenolderivat, 2,4,6-Trichloranisol, kann in geringen Mengen als Korkton wahrgenommen werden. Auch im Whisky bestimmen Phenole wie Guajacol, Eugenol und 4-Ethylphenol den typischen Rauchgeschmack.

Phenolische Vergilbung

Unter phenolischer Vergilbung versteht man das Nachdunkeln oder Vergilben von Materialien durch die Reaktion von Stickstoffoxiden mit phenolischen Verbindungen. Dieses Verhalten kann nach DIN EN ISO 105-X18 geprüft werden, indem ein Probekörper mit 2,6-Di-tert-butyl-4-nitrophenol behandelt und anschließend die Farbveränderung bewertet wird.

Der vorliegende Text stellt eine vollständig überarbeitete und neu strukturierte Fassung des Wikipedia-Artikels „Phenole“ dar. Er unterliegt der Lizenz CC BY-SA 3.0 und enthält keine inhaltlichen Ergänzungen über die Originalquelle hinaus. Stand: 17.10.2025

Kategorie: Lexikon Stichworte: Phenole

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