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Säureamide

10. Juli 2025 von Lexikon

Säureamide sind chemische Verbindungen, die sich durch Kondensation von Oxosäuren mit Ammoniak oder Aminen bilden und sich somit als funktionelle Derivate beider Stoffklassen auffassen lassen. Dabei ersetzen diese Stickstoffverbindungen ein Sauerstoffatom der Hydroxygruppe der zugrundeliegenden Säure. Besonders hervorzuheben sind zwei Gruppen: die Carbonsäureamide und die Sulfonsäureamide, die sowohl in der organischen Chemie als auch in biologischen und technischen Anwendungen von Bedeutung sind.

Links: Carbonsäureaminde
Rechts Sulfonsäureamide
 | CC0 – via Creativ Commons

Grundstruktur und chemische Ableitung

Die Bildung eines Säureamids erfolgt typischerweise durch eine Kondensationsreaktion. Dabei tritt eine Aminogruppe an die Stelle einer Hydroxygruppe innerhalb der Säurefunktion. Die genaue Struktur hängt von der Art der verwendeten Oxosäure sowie von den Substituenten am Stickstoff ab. Solche Substituenten können Wasserstoffatome, Alkyl- oder Arylgruppen sein. Diese Variationsmöglichkeiten führen zu einer großen strukturellen Vielfalt innerhalb der Stoffgruppe.

Einfache Säureamide: Zwischen anorganisch und organisch

Zu den einfachsten Vertretern der Säureamide zählen sowohl anorganische als auch organische Verbindungen. So lassen sich etwa Harnstoff und Carbamidsäure als Mono- bzw. Diamide der Kohlensäure klassifizieren. Sie zählen zur organischen Chemie. Demgegenüber stehen Verbindungen wie Amidosulfonsäure, Nitrylamid oder Sulfuryldiamid, die anorganischen Oxosäuren wie Schwefel- oder Salpetersäure entstammen. Auch bei den Amidverbindungen der Phosphorsäure – etwa Phosphoramidsäure und deren Di- oder Triamide – handelt es sich um eher anorganische Strukturen.

Carbonsäureamide: Vielfältig und funktionell bedeutend

Die größte Untergruppe innerhalb der Säureamide bilden die Carbonsäureamide. Sie entstehen meist durch eine chemische Umsetzung von Carbonsäuren oder deren abgeleiteten Verbindungen – etwa Chloriden oder Estern – mit Ammoniak oder organischen Aminen. Carbonsäureamide können sehr einfache Moleküle sein, aber auch komplexe, mehrfache Amidbindungen enthalten, wie etwa bei Polyamiden.

Polyamide und natürliche Peptidbindungen

In der chemischen Industrie finden Polyamide breite Anwendung, etwa in der Herstellung von Kunststoffen oder Textilfasern. In der Natur begegnet man Carbonsäureamiden in Form von Peptiden und Proteinen. Diese bestehen aus Ketten von Aminosäuren, die über Amidbindungen miteinander verbunden sind, sogenannte Peptidbindungen.

Peptid mit drei Amidbindungen (blau markiert).  | CC0 – via Creativ Commons
Peptid mit drei Amidbindungen (blau markiert).  | CC0 – via Creativ Commons

Ringförmige Varianten: Lactame

Neben linearen Strukturen treten Carbonsäureamide auch in zyklischer Form auf. Solche ringförmigen Verbindungen mit Amidgruppen werden als Lactame bezeichnet. Abhängig von der Ringgröße spricht man dabei etwa von β-, γ-, δ- oder ε-Lactamen. Diese Strukturvarianten sind auch pharmakologisch von Interesse.

Allgemeine Struktur von β-, γ-, δ- und ε-Lactamen (von links nach rechts).  | CC0 – via Creativ Commons
Allgemeine Struktur von β-, γ-, δ- und ε-Lactamen (von links nach rechts).  | CC0 – via Creativ Commons
Allgemeine Struktur der Imide.
 | CC0 – via Creativ Commons
Allgemeine Struktur der Imide.
 | CC0 – via Creativ Commons

Imide: Doppelte Acylgruppen am Stickstoff

Eine Sonderform innerhalb der Carbonsäureamide stellen die Imide dar. Hier ist der Stickstoff nicht nur mit einer, sondern gleich mit zwei Acylgruppen verbunden. Diese doppelte Verknüpfung verleiht Imiden eigene chemische Eigenschaften, die sich deutlich von jenen der einfacheren Amidverbindungen unterscheiden.

Sulfonsäureamide: Funktion und medizinische Bedeutung

Sulfonsäureamide basieren strukturell auf Sulfonsäuren. Bei diesen Verbindungen wird eine Hydroxygruppe am Schwefelatom durch eine Aminogruppe ersetzt. Besonders relevant ist hier die Untergruppe der Sulfonamide. Dabei handelt es sich meist um Benzolsulfonsäureamide, bei denen sich eine Aminogruppe in para-Position befindet.

Ein prominentes Beispiel ist das Sulfanilamid, dessen Struktur als Ausgangspunkt für eine Vielzahl pharmakologisch aktiver Sulfonamide dient. Durch gezielte chemische Veränderung – etwa durch das Ersetzen eines Wasserstoffatoms am Stickstoff durch organische Reste – entstehen Wirkstoffe mit bakteriostatischer Wirkung, die insbesondere in der Antibiotikatherapie Verwendung finden.

Der vorliegende Text stellt eine vollständig überarbeitete und neu strukturierte Fassung des Wikipedia-Artikels „Säureamide“ dar. Er unterliegt der Lizenz CC BY-SA 3.0 und enthält keine inhaltlichen Ergänzungen über die Originalquelle hinaus. Stand: 02.07.2025

Kategorie: Lexikon Stichworte: Säureamide

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