• Zum Inhalt springen
  • Skip to secondary menu
  • Zur Seitenspalte springen

Die Chemie Zeitschrift Österreichs

Das unabhängige Traditionsmagazin

  • Das Magazin
    • Über die Österreichische Chemie Zeitschrift
    • 120 Jahre
    • Abonnement
    • Mediadaten
    • Online-Archiv
  • Resorts
    • Forschung
    • Foto Freitag
    • Messe
    • Publikation
    • Personalia
    • Bildung
  • Messekalender
  • Chemie-Lexikon
  • Links
    • L&B
    • labor
    • Kunststoff
  • Welkin Media Verlag
Aktuelle Seite: Start / News / Automatisierter Redispatch: Innovation für Österreichs Stromnetz

Automatisierter Redispatch: Innovation für Österreichs Stromnetz

29. Januar 2025 von Birgit Fischer

Redispatch-Prozesse spielen eine entscheidende Rolle für die Stabilität des Stromnetzes und die Integration erneuerbarer Energien. Im Rahmen des NEFI-Projekts Industry4Redispatch (I4RD) wurde erstmals in Österreich der automatisierte Redispatch-Abruf an mehreren Industriestandorten unter realistischen Bedingungen erfolgreich getestet. Große Unternehmen wie MONDI und voestalpine Stahl sowie mittelständische Betriebe wie Wiesbauer Wien haben gemeinsam mit einem Virtual Power Plant (Siemens und Energie Kompass) gezeigt, wie Flexibilität das Stromnetz entlasten kann.

Das NEFI-Projekt I4RD ermöglicht eine automatisierte TSO-DSO-Interaktion. Mit dieser Lösung können die Betriebe ihre Flexibilität über eine Plattform zur Verfügung stellen und erhalten bei Zuschlag eine Vergütung. Der TSO hat nun eine größere Auswahl und ist für einen Redispatch nicht nur auf Kraftwerke angewiesen. Diese Lösung ist eine zentrale Technologie für die optimale Nutzung und die sichere Stromversorgung Österreichs. | Bild: NEFI/AIT
Industry4Redispatch (I4RD): Erfolgreiche Demonstration eines automatisierten Redispatch-Abrufs an österreichischen Industriestandorten. | Bild: NEFI/AIT

Die Automatisierung des Redispatch-Prozesses ermöglicht es Industriebetrieben, ihren Stromverbrauch effizienter zu steuern und so zur Netzstabilität beizutragen. Neben technologischen Innovationen wurden auch regulatorische Rahmenbedingungen untersucht, um eine nachhaltige Alternative zu fossilen Kraftwerken zu schaffen. Dieses Projekt beweist, dass Industrie und Forschung gemeinsam neue Lösungen für die Energiewende entwickeln können.

Im Fokus: die komplette Testung des Redispatch-Prozesses

Redispatch ist ein sogenannter Notfalleingriff durch den Netzbetreiber, um Netzüberlastungen zu vermeiden und so das überregionale Stromsystem zu stabilisieren. Hierfür müssen gewöhnlich Kraftwerke in der Nähe angesteuert werden, um den Strom lokal verfügbar zu machen und die Netze damit zu entlasten. Mit I4RD können auch Betriebe dabei helfen, das Stromsystem zu stabilisieren, in dem sie ihren Verbrauch auf Zeiten verschieben, in denen der Stromverbrauch grundsätzlich geringer ist.

„Ausreichend flexibel einsetzbare Erzeuger und Verbraucher sind für den sicheren Betrieb des Stromsystems essentiell. Flexibel einsetzbare fossile Erzeugungstechnologien müssen zukünftig schrittweise durch neue Flexibilitäten ersetzt werden, um die Energiewende versorgungssicher und erfolgreich zu meistern. Das Projekt hat nun gezeigt, dass der automatisierte Redispatch-Abruf von Industriebetrieben in der Praxis gut funktioniert und dieses Potenzial neuer Flexibilitäten das Stromnetz entlasten kann. Deswegen ist I4RD für uns ein sehr wichtiges Projekt, weil es einen weiteren wichtigen Baustein für die Zukunft unseres Energiesystems liefert“, sagt Harald Köhler, der bei APG die Abteilung Systemmanagement leitet.

Industry4Redispatch Erklärvideo mit Englischen Untertiteln

Von der Übermittlung der Stammdaten und des Fahrplans für den Stromverbrauch des Folgetages bis hin zur Gebotslegung und dem Redispatch-Abruf wurden alle notwendigen Schritte unter realistischen Bedingungen getestet. Die Anlagen der beteiligten Industriebetriebe erfüllten die Anforderungen des Redispatch-Abrufs, der eine Abweichung vom ursprünglichen Fahrplan erforderte, mit Erfolg. Somit konnte nachgewiesen werden, dass der automatisierte Redispatch-Abruf durch Industriebetriebe in der Praxis funktioniert.

„Im Rahmen des Projekts I4RD haben wir unser zentrales Ziel erreicht: Als Projektkonsortium ist es uns gelungen, durch diese Demonstration eindrucksvoll zu zeigen, dass der aggregierte Abruf von Redispatch-Leistungen aus mehreren flexiblen Komponenten möglich ist – und dies unter Berücksichtigung der jeweiligen Netzbedingungen in den Verteilernetzen“, erklärt Tara Esterl, Projektleiterin und Leiterin der Abteilung für integrierte Energiesysteme am AIT Austrian Institute of Technology.

Innovative Automatisierung von Redispatch-Prozessen

Das Ziel des Projekts I4RD ist es, den Beitrag von Industriebetrieben zur Redispatch-Bereitstellung zu ermöglichen und diesen Prozess vollständig zu automatisieren. Redispatch-Maßnahmen dienen der Kontrolle des physikalischen Stromflusses im Netz, um Überlastungen zu verhindern und die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Bisher wurden vor allem thermische und hydraulische Kraftwerke durch manuelle Prozesse vom Übertragungsnetzbetreiber koordiniert. Durch die Automatisierung und Integration von Industriebetrieben soll langfristig ein Ersatz für konventionelle fossile Kraftwerke geschaffen werden.

Erfolgreiche Implementierung der TSO-DSO-Interaktion

Ein weiteres zentrales Element der Demonstration war die erfolgreiche Implementierung der sogenannten TSO-DSO-Interaktion. Diese soll sicherstellen, dass Redispatch-Maßnahmen keine Überlastungen im Verteilernetz verursachen. Im Rahmen des Projekts wurde ein Verfahren entwickelt, das Gebote aus dem Verteilernetz filtert, die dort zu Problemen führen könnten. Hierfür wurden Kapazitätsinformationen der Verteilernetzbetreiber (DSOs) in den Prozess integriert.

Kooperation für die Zukunft des Stromnetzes

Das Projekt I4RD vereint erstmals in Österreich alle relevanten Akteure, um ungenutzte Flexibilitäten von Industriekunden bis zu mittelgroßen Unternehmen für den Redispatch-Prozess einzusetzen. Neben der Entwicklung eines neuen Redispatch-Produkts, das die Integration neuer Flexibilität ermöglicht, wurden auch verschiedene Anreizmodelle sowie rechtliche und regulatorische Rahmenbedingungen untersucht.

Mit dem erfolgreichen Abschluss dieser Demonstration hat das Projekt einen weiteren Schritt hin zu einem automatisierten und zukunftsfähigen Redispatch-Prozess gemacht, der einen wichtigen Beitrag zur Stabilisierung des Stromnetzes und zur Integration erneuerbarer Energien leisten kann.

Projektpartner

Das Vorzeigeprojekt I4RD ist ein Schlüsselprojekt innerhalb des Innovationsnetzwerkes NEFI – New Energy for Industry. Unter der Leitung des AIT Austrian Institute of Technology GmbH sind die Partner Ankerbrot GmbH, APG Austrian Power Grid, Energie Kompass GmbH, Energienetze Steiermark GmbH, EVN AG, evon GmbH, kleinkraft. OG, Mondi AG, Netz Burgenland GmbH, Netz Niederösterreich GmbH, Netz Oberösterreich GmbH, Siemens AG, TU Wien – Institut für Energietechnik und Thermodynamik, TU Wien – Institut für Mechanik und Mechatronik, Forschungsbereich Regelungstechnik und Prozessautomatisierung, voestalpine Stahl GmbH und Wiesbauer Holding AG.

Was ist eigentlich … Redispatch

„Redispatch“ bezeichnet laut der Richtlinie EU 2019/934 eine Maßnahme, die von einem oder mehreren Übertragungs- oder Verteilernetzbetreibern durch die Veränderung des Erzeugungs- oder des Lastmusters oder von beidem aktiviert wird, um die physikalischen Lastflüsse im Stromsystem zu ändern und physikalische Engpässe zu mindern oder anderweitig für Systemsicherheit zu sorgen.

TSO – Übertragungsnetzbetreiber

Der Transmission System Operator (TSO), auch Übertragungsnetzbetreiber, betreibt operativ die Infrastruktur der überregionalen Stromnetze zur elektrischen Energieübertragung, inklusive der Beschaffung von Redispatch, sorgt für ihre bedarfsgerechte Instandhaltung und Dimensionierung und gewährt Stromlieferanten diskriminierungsfreien Zugang zu diesen Netzen. Darüber hinaus hat er die Aufgabe, bei Bedarf Regelleistung zu beschaffen und dem System zur Verfügung zu stellen, um Freuqenzschwankungen, die sich durch ein Ungleichgewicht zwischen zu einem Zeitpunkt erzeugter und verbrauchter elektrischer Energie ergeben, möglichst gering zu halten.

DSO – Verteilernetzbetreiber

Der Distribution System Operator (DSO), auch Verteilernetzbetreiber, betreibt Stromnetze zur Verteilung an Endverbraucher wie private Haushalte und Kleinverbraucher, kleinere und mittlere Industriebetriebe. Einzelne Großkunden wie energieintensive Industriebetriebe können auch direkt an das Übertragungsnetz angeschlossen sein. Der DSO unterhält Stromnetze auf den Netzebenen im Niederspannungs-, Mittelspannungs- und im Hochspannungsbereich zur regionalen Stromversorgung. Er ist somit dem Übertragungsnetzbetreiber nachgelagert, der Strom über große Entfernungen in Höchstspannungsnetzen überträgt.

Kategorie: Branche, News Stichworte: Energiesystem, I4RD, NEFI, Redispatch

Seitenspalte

Messekalender

  • all about automation Berlin

    Die all about automation Berlin 2026 feiert am 28. und 29. Januar ihre Premiere in der STATION-Berlin. Als Fachmesse für Industrieautomation, […]

  • LOGISTICS & AUTOMATION Bern

    Die LOGISTICS & AUTOMATION Bern 2026 ist die größte Fachmesse für Intralogistik und Materialfluss in der Schweiz. Sie präsentiert modernste […]

  • EMPACK Bern

    Die EMPACK Bern 2026 ist der einzigartige Treffpunkt der Verpackungsindustrie in der Schweiz und bildet den gesamten Verpackungsprozess entlang der […]

  • LOPEC Kongress

    Der LOPEC Kongress 2026 findet vom 24. bis 26. Februar 2026 im Messezentrum München statt und gilt als weltweit bedeutendste Kommunikationsplattform […]

  • LOPEC

    Die LOPEC 2026 findet vom 25. bis 26. Februar 2026 in der Messe München statt und gilt als führende internationale Fachmesse mit begleitendem […]

Die aktuelle Chemie

Newsletter

  • Newsletter Anmeldung
  • Unser Newsletter-Archiv

Welkin Media News

Aktuelle Nachrichten aus unseren anderen Online-Portalen Lebensmittel-&Biotechnologie und Österreichische Kunststoffzeitschrift.

  • EU-Norm vereinheitlicht Qualitätsstandards für Kunststoffrezyklat
    am 7. November 2025 von Birgit Fischer (Österreichische Kunststoffzeitschrift)

    Die von Cirplus initiierten Standards DIN SPEC 91446 und DIN SPEC 91481 sind in den neuen europäischen Standard DIN EN 18065 eingeflossen. Damit entsteht erstmals ein europaweit einheitliches System zur Klassifizierung, Dokumentation und […]

  • Hydroponik: Materialien für sichere und nachhaltige Anbausysteme
    am 7. November 2025 von Birgit Fischer (Lebensmittel- & Biotechnologie)

    Eine Promotion an der Hochschule Osnabrück untersucht, wie Kunststoffe und ihre Additive in Hydroponik-Systemen Pflanzen und Nährlösungen beeinflussen – für sichere, nachhaltige Lebensmittelproduktion. Der Beitrag Hydroponik: Materialien für […]

  • ProSweets Cologne zeigt Zukunft der nachhaltigen Verpackung
    am 6. November 2025 von Birgit Fischer (Lebensmittel- & Biotechnologie)

    Auf der ProSweets Cologne 2026 zeigen Unternehmen neue Materialien und Maschinen für nachhaltige Verpackung. Themen sind Recyclingfähigkeit, Materialeinsparung und papierbasierte Alternativen. Der Beitrag ProSweets Cologne zeigt Zukunft der […]

  • Formnext Awards 2025: Finalisten zeigen die AM-Zukunft
    am 6. November 2025 von Birgit Fischer (Österreichische Kunststoffzeitschrift)

    Die Finalisten der Formnext Awards 2025 präsentieren Innovationen der Additiven Fertigung in sechs Kategorien – von neuen Technologien über nachhaltige Verfahren bis zu Bildungskonzepten. The post Formnext Awards 2025: Finalisten zeigen die […]

  • Simulation macht 3D-Druck industriell planbar
    am 5. November 2025 von Birgit Fischer (Österreichische Kunststoffzeitschrift)

    M.TEC ENGINEERING zeigt auf der Formnext 2025, wie Simulation den 3D-Druck berechenbar macht: Maßhaltigkeit, Verzug und Schichtverbindungen werden virtuell geprüft und die additive Fertigung für den industriellen Einsatz vorbereitet. The post […]

  • Präzise Wägetechnik mit MiNexx
    am 5. November 2025 von Birgit Fischer (Lebensmittel- & Biotechnologie)

    Präzise Wägetechnik mit MiNexx von Minebea Intec sichert die Lebensmittelsicherheit in allen Produktionsstufen. Das Portfolio kombiniert exakte Gewichtserfassung, hygienisches Design und IT-Sicherheit für konstante Qualität und verlässliche […]

  • Neue Methode zur Validierung von PP-Bauteilen im Lasersintern
    am 5. November 2025 von Birgit Fischer (Österreichische Kunststoffzeitschrift)

    Das Projekt RaPPoD entwickelt eine neue Methode zur Validierung von PP-Bauteilen im Lasersintern. Durch Monolayer wird die Materialbewertung schneller, präziser und ressourcenschonender. The post Neue Methode zur Validierung von PP-Bauteilen im […]

  • Anton Paar präsentiert neue Generation modularer Rheometer
    am 4. November 2025 von Birgit Fischer (Lebensmittel- & Biotechnologie)

    Anton Paar hat die neue Generation seiner modularen kompakten Rheometer (MCR) entwickelt. Die Geräte verbinden Präzision, Geschwindigkeit und Automatisierung und bieten in Forschung, Entwicklung und Qualitätskontrolle flexible Lösungen für die […]

  • 3D-Druck bringt Herzohr-Implantat auf den Weg
    am 4. November 2025 von Birgit Fischer (Österreichische Kunststoffzeitschrift)

    1zu1 fertigt für Qatna Medical präzise Komponenten im 3D-Druck. Die Bauteile ermöglichen die Entwicklung eines neuartigen Herzohr-Implantats und beschleunigen die Zulassung durch höchste Qualitätsstandards. The post 3D-Druck bringt […]

  • ICFF in Bozen zeigt neue Perspektiven der Fermentation
    am 3. November 2025 von Birgit Fischer (Lebensmittel- & Biotechnologie)

    Die ICFF Ende Oktober 2025 in Bozen zeigte neue Perspektiven der Fermentation für eine nachhaltige Ernährung. Fachleute aus aller Welt präsentierten Forschungsergebnisse, wie fermentierte Lebensmittel Gesundheit, Nachhaltigkeit und […]

Schlagwörter

Aktuelle Nachrichten über BASF analytica Analytik Analytik Jena Anlagenbau Automation Automatisierung Awards B&R BASF Borealis BR CEM CO2 Danfoss Digitalisierung Endress+Hauser Evonik FCIO Festo Finance Forschung Foto Freitag FotoFreitag Hardware Industrie 4.0 Jubiläum KI Kreislaufwirtschaft Labortechnik LANXESS Lenzing Logistik Messe München Nachhaltigkeit OMV Personalia Publikation Pumpen Recycling Robotik Shimadzu Software Wasserstoff Webinar

Kategorien

Copyright © 2025 · WelkinMedia Fachverlag