Die Abscheidung von CO₂ rückt in den Fokus einer neuen Partnerschaft zwischen EEW Energy from Waste und dem Maschinenbauunternehmen GEA. Ziel der Kooperation ist es, innovative Technologien zur CO₂-Abscheidung unter realen Bedingungen zu testen und in großtechnische Anwendungen zu überführen. Eine mobile Testanlage von GEA kommt ab Sommer 2025 an verschiedenen EEW-Standorten zum Einsatz – beginnend in Delfzijl (Niederlande). Die Anlage liefert wichtige Erkenntnisse zur Effizienz, Integration und Skalierbarkeit der CO₂-Abscheidung im Kontext thermischer Abfallverwertung.

EEW und GEA setzen damit einen wichtigen Impuls für den industriellen Fortschritt im Bereich der klimafreundlichen Abscheidung. Besonders relevant: Ein Großteil der CO₂-Emissionen bei EEW ist biogenen Ursprungs. Wird dieses CO₂ abgeschieden und gespeichert, entstehen negative Emissionen – ein entscheidender Beitrag zur Erreichung nationaler Klimaziele. Die Partner fordern nun auch politische Rahmenbedingungen, um wirtschaftliche Sicherheit für künftige Projekte zu schaffen.
Strategische Partnerschaft zur CO₂-Abscheidung
Im ersten Schritt hat EEW eine mobile Testanlage von GEA erworben. Die Anlage wird ab Sommer 2025 an verschiedenen EEW-Standorten zum Einsatz kommen, zunächst im niederländischen Delfzijl. Die Anlage liefert praxisrelevante Erkenntnisse über Effizienz, Skalierbarkeit und Integration der CO₂-Abscheidung in bestehende thermische Abfallverwertungsprozesse.
„Gemeinsam setzen wir auf modernste Technologien zur CO₂-Abscheidung, um den Weg zur großtechnischen Umsetzung zu ebnen,“ sagt Dr. Joachim Manns, Chief Operating Officer (COO) der EEW-Gruppe. „Die im Rahmen der Kooperation erworbene Testanlage ist ein entscheidender Schritt, um die Energieeffizienz zu steigern, Anlagen zu entlasten und die technologische Reife von Carbon-Capture-Lösungen zu erhöhen. So schaffen wir die Grundlage, unsere Dekarbonisierungsstrategie konsequent umzusetzen.“

Dr. Felix Ortloff, Senior Director Carbon Capture Solutions von GEA: „Mit der neuen Testanlage und der eingesetzten Technologie unterstützen wir EEW beim gesteckten Ziel der Dekarbonisierung und auf dem Pfad dorthin. Hierbei spielt die CO2-Abscheidung eine zentrale Rolle.“
EEW fordert politischen Rahmen: „Jetzt muss die Politik liefern“
Während EEW in Technik und Partnerschaften investiert, fehlt bislang der verlässliche regulatorische Rahmen in Deutschland. Die CO₂-Abscheidung ist zwar technologisch einsatzfähig – doch ohne gesetzliche Klarheit zu Transport, Speicherung, Nutzung und Vergütung von CO₂ bleiben Großprojekte unmöglich. „Wir stehen in den Startlöchern. Aber wir brauchen klare Spielregeln, um loslegen zu können,“ betont Dr. Manns. „Die neue Bundesregierung muss jetzt liefern: Wir brauchen einen regulatorischen Rahmen, der eine wirtschaftlich sinnvolle Investition in Bau und Betrieb einer CO₂-Abscheidung ermöglicht, ein CO₂-Pipelinenetz, Planungssicherheit für Investitionen und eine Anschub-Förderung zur Risikoreduktion für die ersten Pionierprojekte.“ Die thermische Abfallverwertung kann einen wesentlichen Beitrag zum Carbon Management leisten – insbesondere, weil mehr als die Hälfte der EEW-Emissionen biogenen Ursprungs sind. Wird dieses CO₂ abgeschieden und gespeichert, entstehen negative Emissionen, die für die Erreichung nationaler Klimaziele unverzichtbar sind.
Carbon Capture-Lösungen von GEA
GEA bietet bei Carbon Capture komplette Lösungen, die von der Gasreinigung und Wärmeauskopplung sowie nachgeschalteter CO₂-Abscheidung bis zur Verflüssigung reichen und die die CO₂-Emissionen erheblich reduzieren (End-to-End-Lösungen). Dabei gibt es Optionen zur Auskopplung von thermischer Energie, die es ermöglichen, zum Beispiel selbst Strom zu produzieren, um den eigenen Verbrauch zu senken und so den CO₂-Fußabdruck weiter zu reduzieren. Auch bietet es sich an, die ausgekoppelte Wärmeenergie i Carbon Capture Prozess einzusetzen, um den Prozess effizienter zu gestalten. Zudem gibt es durch Carbon Capture-Lösungen die Möglichkeit, CO₂-Emissionen in wertvolle Produkte wie Rohalkohole und hier besonders Methanol, oder weitere Vorprodukte für die chemische Industrie umzuwandeln (CCU, Carbon Capture Utilisation). Ferner gibt es die Möglichkeit, abgeschiedenes CO₂- einzulagern (CCS, Carbon Capture Storage). Möglich ist auch eine Kombination aus Einlagerung und Umwandlung in wertvolle Vorprodukte für die Kunststoff- und Pharmaindustrie (CCUS, Carbon Capture Utilisation and Storage). GEA bietet im Carbon Capture-Bereich einen hohen Modularisierungsgrad mit standardisierten Anlagenkapazitäten, die an die industriespezifischen Anforderungen unterschiedlicher Emittenten angepasst werden können.