Fast 20 führende europäische Unternehmen, darunter thyssenkrupp nucera, haben eine Allianz zur Entwicklung des H2Med Southwestern Hydrogen Corridor ins Leben gerufen. Die Initiative vereint Unternehmen aus Frankreich, Deutschland, Portugal und Spanien und verfolgt das Ziel, einen europäischen Wasserstoffbinnenmarkt zu schaffen.
Durch die Vernetzung von Projekten zur Wasserstoffproduktion, -speicherung und -nutzung soll der H2Med-Korridor bis Anfang der 2030er-Jahre umgesetzt werden und die Dekarbonisierung der Industriesektoren maßgeblich vorantreiben.
Vernetzung der europäischen Wasserstoff-Wertschöpfungskette
Der H2med-Korridor trägt zur Entwicklung einer umfassenden Wasserstoff-Wertschöpfungskette bei, die die Iberische Halbinsel mit Nordwesteuropa verbindet. Dies steht im Einklang mit den Zielen des Europäischen Green Deals und der Vision eines klimaneutralen Europas.
„Ein konsequenter und zügiger Ausbau der Infrastruktur ist für den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft von entscheidender Bedeutung. Projektentwickler sind auf eine rechtzeitige Fertigstellung angewiesen, um endgültige Investitionsentscheidungen zu treffen. Unsere Allianz vereint die Stärken führender europäischer Unternehmen, um die Energiewende voranzutreiben. Wir möchten Angebot und Nachfrage verbinden, Produktionskapazitäten ausbauen und ein transeuropäisches Wasserstoff-Ökosystem schaffen. Dies unterstützt die Dekarbonisierung von schwer zu elektrifizierenden Industrien und anderen Sektoren wie der Luftfahrt, der Schifffahrt und dem Schwerlastverkehr und gewährleistet gleichzeitig die Energiesicherheit und Wettbewerbsfähigkeit Europas“, sagte Dr. Werner Ponikwar, CEO von thyssenkrupp nucera. „Als thyssenkrupp nucera setzen wir unsere technologischen Fähigkeiten ein, um diese Vision mit Leben zu erfüllen.“
Politische Unterstützung und starke Partnerschaften
Die Gründung der Allianz wurde während der Veranstaltung „Scaling Up Green Hydrogen for Domestic Use and Export“ in der deutschen Botschaft in Madrid bekannt gegeben. Zu den Teilnehmern gehörten hochrangige Regierungsvertreter wie Stefan Wenzel, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, und Joan Groizard, Staatssekretär für Energie im spanischen Ministerium für ökologischen Wandel.
Zu den Mitgliedern der Allianz zählen Unternehmen wie thyssenkrupp nucera, thyssenkrupp Steel Europe, Copenhagen Infrastructure Partners (CIP), DH2 Energy España, Elyse Energy, Enagás, GRTgaz, Hydrogène de France (HDF), Hynamics, Moeve, OGE, QAIR, REN, Securing Energy for Europe (SEFE), SHS – Stahl Holding-Saar GmbH & Co KGaA und Teréga. Gemeinsam wollen sie die Zusammenarbeit stärken und die europäische Wasserstoffinfrastruktur ausbauen.
Ein transeuropäisches Wasserstoff-Ökosystem als Ziel
Ein zentraler Fokus der Allianz liegt auf der Förderung von strategischen Pipeline-Projekten wie H2med und HY-FEN, die als EU-Projekte von gemeinsamem Interesse (PCI) anerkannt sind. Diese Verbindungen spielen eine Schlüsselrolle bei der Integration der Wasserstoffinfrastruktur zwischen Südeuropa und Nordwesteuropa. Ziel ist es, die Wasserstoffwirtschaft zu beschleunigen und die Infrastruktur miteinander zu vernetzen.
Die Allianz setzt sich für den Aufbau eines transeuropäischen Wasserstoff-Ökosystems ein. Ein solches Ökosystem ist entscheidend für die Dekarbonisierung schwer elektrifizierbarer Sektoren wie der Industrie, Schifffahrt, Luftfahrt und des Schwerlastverkehrs. Gleichzeitig stärkt es die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie und sichert die langfristige Energieversorgung.
Die Mitglieder der Allianz werden regelmäßig zusammenkommen, um ihre Bemühungen zu koordinieren und Synergien zu schaffen. Der Zusammenschluss ist offen für weitere Unternehmen und Regionen, die sich den Zielen der Allianz anschließen möchten. Zudem strebt die Initiative eine enge Zusammenarbeit mit politischen Institutionen an, um den Aufbau eines europäischen Wasserstoffmarktes weiter voranzutreiben.
Verbindung zur Alicante-Erklärung von 2022
Die Allianz baut auf der Alicante-Erklärung von 2022 auf, die auf dem Euromed-Gipfel unterzeichnet wurde. Diese Erklärung unterstreicht die Schlüsselrolle von Wasserstoff für die Energieunabhängigkeit Europas. Mit der Gründung der Allianz wird ein bedeutender Schritt in Richtung einer nachhaltigen und dekarbonisierten europäischen Energiezukunft unternommen.