Evonik und BASF gehen neue Wege mit der ersten Lieferung von BASFs Ammoniak BMBcert, einem Produkt mit um 65 % reduziertem CO₂-Fußabdruck. Durch den Biomassebilanz-Ansatz ersetzen die Unternehmen fossile Ressourcen durch erneuerbare Rohstoffe.
Evonik plant, den biomassenbilanzierten Ammoniak in nachhaltige Produktlinien wie VESTAMIN® IPD eCO und VESTAMID® eCO Polyamid 12 zu integrieren. Diese „Drop-in“-Lösungen bieten eine umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen Produkten und sind optimal für Anwendungen in Bereichen wie Industrieböden und Automobilteilen.
Zusammenarbeit für eine nachhaltigere Chemieindustrie
Evonik und BASF haben eine Vereinbarung über die erste Lieferung von BASFs Ammoniak BMBcertTM bekannt gegeben. Mit dieser fortgeführten Zusammenarbeit unterstreichen beide Unternehmen ihr Engagement, Produkte mit einem reduzierten Produkt-CO2-Fußabdruck (PCF) anzubieten. Der PCF von BASFs Ammoniak BMBcert ist um mindestens 65 % geringer als bei herkömmlichen Produkten*.
Sowohl BASF als auch Evonik erweitern ihre Produktportfolios, indem sie ammoniakbasierte Produkte einführen, die einen Biomassebilanz-Ansatz nutzen. Diese Produkte sind über bestehende Vertriebskanäle leicht verfügbar und vollständig in die ERP-Systeme (Enterprise Resource Planning) beider Unternehmen integriert.
„Evonik und BASF teilen die gleiche Vision: Wir sind überzeugt, dass die chemische Industrie fossile durch erneuerbare Rohstoffe und Energieträger umwandeln und ersetzen kann. Die Versorgung mit Ammoniak BMBcert ist ein großer Meilenstein für beide Unternehmen“, sagte Dr. Jens Aßmann, Vice President Business Management Ammonia Value Chain and Operations Amino Resins bei BASF.
Evonik hat die erste Lieferung von Ammoniak BMBcert von BASF erhalten
Durch die Integration dieses Ammoniaks in die nach ISCC (International Sustainability and Carbon Certification) PLUS zertifizierten Produktionsprozesse demonstriert Evonik Engagement für eine nachhaltigere Wirtschaft und die Erreichung ehrgeiziger Emissionsreduktionsziele: Bis 2030 beabsichtigt Evonik, die Scope-1- und Scope-2-Emissionen um 25 % und die Scope-3-Emissionen um rund 11 % gegenüber dem Niveau von 2021 zu reduzieren. Im Einklang mit dem Pariser Abkommen und validiert durch die Science Based Target Initiative (SBTi) ist das langfristige Ziel von Evonik die Klimaneutralität bis 2050.
Evonik plant, Ammoniak BMBcert in die Produktion nachhaltiger Produkte wie VESTAMIN® IPD eCO und VESTAMID® eCO Polyamid 12 zu integrieren. Das „eCO“-Label spiegelt Evoniks Ziel wider, CO2 durch einen Massenbilanzansatz mit erneuerbaren Rohstoffen als sog. Drop-in-Lösungen, die bestehende Systeme und Produktionsprozesse nutzen, zu reduzieren. Mit diesen eCO-Varianten bietet Evonik den Kunden nachhaltige Produkte ohne Beeinträchtigung in der Leistung an. Konventionelle VESTAMIN®-Härtungsmittel für Epoxidharzsysteme mit typischen Anwendungen in Industrieböden, Marine- und Antikorrosions-anstrichen können problemlos durch VESTAMIN® IPD eCO ersetzt werden. Gleiches gilt für VESTAMID® eCO Polyamid 12, das maßgeschneiderte, leistungsstarke Polyamide für Anwendungen wie Schuhsohlen, Sonnenbrillen, Gasrohre, sicherheitsrelevante Automobilteile und vieles mehr bietet.
„Wir freuen uns, mit BASF zusammenzuarbeiten, um Ammoniak mit reduziertem CO2-Fußabdruck für unsere eCO-Produkte zu beziehen. Diese Zusammenarbeit ist Ausdruck unseres Engagements für den Umweltschutz und unserer Innovationsfähigkeit in einem sich schnell verändernden Markt“, sagte Silvia Torrado, Global Procurement Director for Base Petrochemicals bei Evonik.
Engagement für erneuerbare Energien und Rohstoffe
BASF wendet einen Biomassebilanz-Ansatz an, um fossile Ressourcen zu Beginn des Produktionsprozesses durch zertifiziertes Biomethan aus Bioabfallrohstoffen zu ersetzen, die dem Produkt zugeordnet werden. Das massenbilanzierte Produkt ist nach ISCC PLUS-Standards zertifiziert. Darüber hinaus nutzt BASF für die Herstellung des Ammoniaks Strom aus erneuerbaren Quellen, wodurch dessen PCF weiter reduziert wird.
Durch die Partnerschaft mit Lieferanten wie BASF, die starkes Engagement für Nachhaltigkeit an den Tag legen, strebt Evonik nach nachhaltigen, wertschöpfenden Lösungen für seine Kunden und über die Chemie hinaus, um das Leben von heute und morgen zu verbessern. Im Rahmen seiner „Next Generation“-Ziele plant das Unternehmen, bis 2030 50 % seines Umsatzes aus Produkten und Lösungen zu erzielen, die ein stark positives Nachhaltigkeitsprofil aufweisen.
*Basierend auf den durchschnittlichen CO2-Fußabdrücken, die in den „Standardwerten für die Übergangszeit des CBAM zwischen dem 1. Oktober 2023 und dem 31. Dezember 2025“ angegeben sind, veröffentlicht von der Europäischen Kommission am 22. Dezember 2023.