Syensqo hat ein neues chemisches Recyclingverfahren für Sulfonpolymere vorgestellt, das diese Hochleistungskunststoffe wie PSU, PPSU und PESU in ihre gereinigten Monomerbestandteile zerlegt. Dadurch können die Materialien ohne Qualitätsverlust erneut verarbeitet werden – ein Schritt hin zur vollständigen Zirkularität. Das Verfahren adressiert sowohl Produktionsabfälle als auch Altprodukte und ist Teil des nachhaltigkeitsorientierten ECHO-Portfolios des Unternehmens.

Die Technologie basiert auf einem chemischen Prozess, der gebrauchte oder bei der Herstellung anfallende Sulfonpolymere wieder in ihre Grundbausteine zerlegt. Die so gewonnenen Monomere können für neue Anwendungen genutzt werden – etwa in der Medizintechnik, Wasseraufbereitung oder Luftfahrt.
Recyclingverfahren für geschlossene Materialkreisläufe
Die neue Technologie stützt sich auf herstellerspezifische chemische Prozesse, die den Gehalt an Polyarylethersulfonen (PAES) in postindustriellen Abfällen (PIR) und Post-Consumer-Produkten (PCR) in gereinigtes Monomermaterial überführen. Dieses kann anschließend erneut in Produkten wie Udel® PSU, Radel® PPSU und Veradel® PESU eingesetzt werden – ohne Leistungseinbußen. Auch andere Thermoplaste und Epoxidharze lassen sich damit herstellen.
„In Zeiten, in denen die Kreislaufwirtschaft immer wichtiger wird, sind wir führend, um die Branche mit bahnbrechenden nachhaltigen Lösungen zu transformieren“, sagt Floryan De Campo, Vice President of Life Solutions bei Syensqo Specialty Polymers. „Unsere neue zirkuläre PAES-Technologie ist ein Schritt nach vorne für Kunden, die ihre Nachhaltigkeitsziele vorantreiben wollen.“
Sulfonpolymere als nachhaltige Werkstoffe
Mit dem Ausbau des ECHO-Portfolios verfolgt Syensqo einen breiten Nachhaltigkeitsansatz. Neben der neuen Recyclinglösung umfasst das Portfolio bio-basierte Polymere sowie Massenbilanzprodukte gemäß ISCC PLUS-Standard. Ziel ist es, fossile Ressourcen zu schonen und die CO₂-Emissionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu senken.
Udel® PSU ECHO RP und Radel® PPSU ECHO RP gelten als die ersten massenbilanzierten Sulfonpolymere mit ISCC-PLUS-Zertifizierung auf dem Markt. Beide sind weltweit kommerziell verfügbar. Ergänzt wird das Angebot durch weitere Werkstoffe wie Ryton® PPS ECHO RP sowie recycelte oder bio-basierte Varianten anderer Hochleistungskunststoffe.
Kooperationen entlang der Wertschöpfungskette
Um die Kreislaufführung von Sulfonpolymeren weiter voranzutreiben, setzt Syensqo auf Kooperationen mit Partnern entlang der gesamten Wertschöpfungskette – von der Sammlung über die Sortierung bis zur Wiederverwendung. Beispiele sind Projekte mit Mitsubishi Chemical Advanced Materials zur Rücknahme medizinischer Geräte oder die Zusammenarbeit mit der französischen Start-up Ostium zum Recycling chirurgischer Einweginstrumente.
Syensqo verfolgt zudem eine umfassende Nachhaltigkeitsstrategie in der Produktion. Ziel ist es, die Emissionen der Scopes 1 und 2 bis 2030 um 42 Prozent und Scope-3-Emissionen um 25 Prozent gegenüber dem Basisjahr 2021 zu reduzieren. Viele Produktionsstandorte nutzen bereits heute 100 % erneuerbare Energie.
Udel®, Radel® und Veradel® sind eingetragene Marken von Syensqo.