BASF und GIG Karasek errichten in Ludwigshafen eine der weltweit größten industriellen Wärmepumpen zur CO₂-freien Dampferzeugung. Das Projekt markiert einen wichtigen Schritt zur Dekarbonisierung des Standorts.

Die neue Anlage soll jährlich bis zu 100.000 Tonnen CO₂ einsparen und grüne Dampfenergie für die chemische Produktion liefern. Die Inbetriebnahme ist für Mitte 2027 vorgesehen.
Wärmepumpe als Schlüssel zur CO₂-freien Produktion
Das Wärmepumpensystem wird eine thermische Leistung von rund 50 Megawatt aufweisen. Es nutzt Grünstrom zur Erzeugung von Dampf, der vorrangig in der Produktion von Ameisensäure eingesetzt wird. Dabei kommt Abwärme aus einem der beiden Steamcracker am Standort Ludwigshafen zum Einsatz. Auf diese Weise können bis zu 98 Prozent der bisher entstandenen Emissionen vermieden werden.
„Die Elektrifizierung zentraler Prozesse in der Produktion und bei der Energiegewinnung ist ein wichtiger Baustein für die chemische Industrie, um Klimaneutralität zu erreichen“, erklärt Helmut Winterling, President Europäische Verbundstandorte, BASF SE. „Uns geht es darum, unseren Kunden Produkte anzubieten, die einen geringeren CO2-Fußabdruck besitzen. Dies erreichen wir sowohl durch Massenbilanz-Verfahren als auch durch gezielte Investitionen in grüne Technologien wie Wärmepumpen. Dank der Förderung durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie können wir zukunftsfähige Technologien gezielt hier an unserem Standort in Ludwigshafen aufbauen, um den europäischen Markt mit grünen Produkten zu beliefern.“
Förderung für Zukunftstechnologie
Das Projekt wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie mit bis zu 310 Millionen Euro gefördert. Gitta Connemann, Parlamentarische Staatssekretärin, betont: „Ich bin beeindruckt vom Pioniergeist der BASF. Der Bau einer der weltweit größten Wärmepumpen ist ein klares Bekenntnis zum Industriestandort Deutschland – und ein Symbol dafür, wie Klimaschutz und Innovation Hand in Hand gehen können. Solche mutigen Investitionen zeigen: Wir gestalten die Transformation nicht mit Verboten, sondern mit Technologieoffenheit, Forschergeist und unternehmerischem Mut. Der Bund unterstützt dieses Leuchtturmprojekt, weil wir davon überzeugt sind: Wer heute in Zukunftstechnologien investiert, schafft die Arbeitsplätze und Wertschöpfung von morgen – und macht Klimaschutz zum Erfolgsmodell.“
Maßgeschneiderte Technik für den Standort
Die Wärmepumpe entsteht auf einer Fläche von rund 2000 Quadratmetern direkt neben dem Steamcracker. Die Architektur sowie zentrale Komponenten sind speziell auf das technische Umfeld einer chemischen Produktionsanlage angepasst. Mit einer Kapazität von bis zu 500.000 Tonnen Dampf pro Jahr setzt die Anlage neue Maßstäbe in der industriellen Wärmerückgewinnung.