Ulrich Wieltsch, Technischer Direktor bei Thermo Fisher Scientific in Linz, wurde in der konstituierenden Sitzung des Fachverbandsausschusses der Chemischen Industrie Österreichs (FCIO) einstimmig zum neuen Obmann gewählt. Er übernimmt die Funktion von Hubert Culik, der nach zehn Jahren an der Spitze des Fachverbands zurückgetreten ist.

Wieltsch war bereits als Obmann-Stellvertreter im FCIO aktiv und bringt langjährige Führungserfahrung in der chemischen Industrie mit. Mit seinem klaren Fokus auf Innovation und Nachhaltigkeit sieht er die Branche in einer entscheidenden Phase, in der wirtschaftliche Herausforderungen und regulatorische Transformationen parallel bewältigt werden müssen.
Führungswechsel im Zeichen von Innovation und Verantwortung
Ulrich Wieltsch betont die zentrale Rolle der chemischen Industrie für den nachhaltigen Umbau von Wirtschaft und Gesellschaft. Mit Blick auf aktuelle wirtschaftliche Belastungen wie steigende Energie- und Personalkosten verweist er auf die Notwendigkeit stabiler politischer Rahmenbedingungen. Dazu gehören Bürokratieabbau, Technologieoffenheit und Investitionen in naturwissenschaftliche Bildung.
Die Umsetzung europäischer Initiativen wie des Clean Industrial Deals und des Chemical Industry Package wird als zentrale Aufgabe für die kommenden Jahre gesehen. Ziel sei es, den Produktionsstandort Österreich trotz erschwerter Bedingungen wettbewerbsfähig zu halten und gleichzeitig klimafitte Lösungen zu entwickeln.
Thermo Fisher Scientific Linz als Innovationsstandort
Seit 2016 leitet Wieltsch als Technischer Direktor den Standort Linz von Thermo Fisher Scientific. Die Anlage ist spezialisiert auf die Produktion kleinmolekularer Wirkstoffe (APIs) und bietet Auftragsentwicklungs- und Fertigungsdienstleistungen für Pharmakunden weltweit. Mit einer Exportquote von 100 Prozent ist Linz ein integraler Bestandteil des globalen Netzwerks von Thermo Fisher.
Das Unternehmen unterstützt Kunden während des gesamten Molekül-Lebenszyklus – von der Prozessentwicklung über klinische Phasen bis zur kommerziellen Produktion. Der Standort in Linz zeichnet sich durch hohe regulatorische Standards und umfangreiche Inspektionserfahrung aus, unter anderem durch eine FDA-Prüfung ohne Beanstandungen.
Biografie Ulrich Wieltsch

Ulrich Wieltsch hat Verfahrenstechnik an der TU Graz studiert und ein Doktorat in diesem Bereich abgeschlossen. Nach wissenschaftlicher Tätigkeit wechselte er in die Industrie und bekleidete verschiedene Führungsrollen bei DSM Fine Chemicals Austria und Bilfinger Chemserv. Seit 2007 ist er – mit zweijähriger Unterbrechung – Teil des Führungsteams in Linz, seit 2021 zudem Obmann-Stellvertreter des FCIO.