Vestas liefert 112 15-MW-Offshore-Windturbinen für den Nordlicht-Windpark, der sich im gemeinsamen Besitz von Vattenfall und BASF befindet. Ab 2028 wird BASF knapp die Hälfte des Stroms für die Versorgung ihrer Chemieproduktionsstandorte in Europa, insbesondere in Ludwigshafen, einsetzen.

Ein Teil der Turmelemente wird aus emissionsarmem Stahl hergestellt, wodurch sich der CO2-Fußabdruck der Türme deutlich reduziert. Die Windenergieanlagen sollen im Nordlicht-Windparkgebiet errichtet werden. 68 Windturbinen für Nordlicht 1 sowie 44 Windturbinen für Nordlicht 2. Mit einer Nennleistung von 15 MW ist die V236 aktuell die leistungsstärkste Windturbine, die auf dem Markt für Offshore-Windenergieanlagen verfügbar ist.
Meilenstein in den Offshore-Windprojekten Nordlicht 1 und 2
Nils de Baar, Präsident von Vestas Nord- und Mitteleuropa, sagt: „Wir freuen uns, diese bedingte Vereinbarung über die Lieferung unserer hochmodernen Offshore-Windkraftanlage für die Nordlicht-Projekte unterzeichnet zu haben. Vattenfall, BASF und Vestas teilen das Ziel, Windprojekte schnell auszubauen und den Energiemarkt in Europa zu dekarbonisieren. Nordlicht wird eine entscheidende Rolle bei der Erreichung der deutschen Energiewendeziele spielen. Vattenfall hat viel Erfahrung mit Offshore-Windprojekten und wir freuen uns darauf, dieses Projekt gemeinsam mit unseren Partnern zu bauen.“
Catrin Jung, Leiterin des Bereichs Offshore-Wind bei Vattenfall, kommentiert: „Windenergie ist ein wesentlicher Eckpfeiler auf dem Weg zur Fossilfreiheit, die die Gesellschaft voranbringt. Mit Vestas haben wir jetzt einen Partner für unsere Nordlicht-Projekte an unserer Seite, mit dem wir die gleichen Werte in punkto nachhaltige Energielösungen teilen. Der Liefervertrag für die Windturbinen ist ein wichtiger Meilenstein für uns und wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit mit Vestas als einem der führenden Windturbinenhersteller. Damit bauen wir unsere fossilfreie Erzeugung in Deutschland weiter aus und setzen zugleich ein Zeichen für die europäische Windindustrie.“

Horatio Evers, Geschäftsführer der BASF Renewable Energy GmbH, ergänzt: „Erneuerbare Energien spielen eine Schlüsselrolle bei unseren Bestrebungen, so schnell wie möglich Netto-Null-CO2-Emissionen zu erreichen. Diese Vereinbarung ist ein weiterer wichtiger Meilenstein in den Offshore-Windprojekten Nordlicht 1 und 2 und zeigt unser klares Bekenntnis zur europäischen Windkraft-Lieferkette. Nachhaltigkeit ist ein integraler Bestandteil unserer Strategie, und ich freue mich, dass wir mit dem Einsatz von emissionsarmem Stahl auch zeigen, dass nachhaltige Produkte die Zukunft sind.“
Turmelemente aus emissionsarmem Stahl reduzieren CO2-Fußabdruck deutlich
Die Unternehmen unterstreichen zudem ihre Ambitionen, ihre CO2-Emissionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu reduzieren. Die oberen Turmelemente von 56 der 112 Türme werden aus so genanntem emissionsarmem Stahl hergestellt. Das macht 24% der Masse der für das Windparkgebiet verwendeten schweren Stahlbleche aus. Zudem führt es zu einer Reduzierung des CO2-Fußabdrucks der Türme um 16%.
Emissionsarmer Stahl wird aus 100% Stahlschrott in einem Elektrolichtbogenofen geschmolzen, der zu 100% mit Strom aus Windenergie betrieben wird. Dadurch reduziert sich der CO2-Fußabdruck um 66% im Vergleich zu schweren Stahlblechen, die auf konventionelle Weise hergestellt werden.
Das Nordlicht Windparkgebiet
Das Windparkgebiet Nordlicht befindet sich 85km nördlich der Insel Borkum in der deutschen Nordsee und besteht aus zwei separaten Standorten. Nordlicht 1 mit einer Leistung von circa 980 Megawatt und Nordlicht 2 mit circa 630 Megawatt. Nach der vollständigen Inbetriebnahme wird die Stromproduktion voraussichtlich zusammen rund 6 Terawattstunden (TWh) pro Jahr betragen. Dies entspricht rechnerisch dem Stromverbrauch von 1,6 Millionen deutschen Haushalten. Vorbehaltlich der endgültigen Investitionsentscheidung, die für 2025 erwartet wird, soll der Bau von Nordlicht 1 und 2 im Jahr 2026 beginnen. Die Errichtung der Windturbinen soll nach jetzigem Stand der Planungen 2027 (Nordlicht 1) und 2028 (Nordlicht 2) erfolgen. Voraussichtlich 2028 werden die Windparks dann vollständig in Betrieb gehen.
Partnerschaft von Vattenfall und BASF
An den Windparkprojekten Nordlicht 1 und 2 ist die BASF mit 49 Prozent der Anteile beteiligt. Das Nordlicht-Windprojekt entsteht ohne staatliche Förderung in der deutschen Nordsee. Es ist mit insgesamt 1,6 Gigawatt installierter Leistung das bislang größte Offshore-Windpark-Projekt, das Vattenfall realisiert. Vattenfall entwickelt und baut die Nordlicht-Standorte und beabsichtigt mit seinem Anteil an der künftigen Stromerzeugung Kunden in Deutschland mit fossilfreiem Strom zu beliefern. Die BASF wird knapp die Hälfte des Stroms für die Versorgung ihrer Chemieproduktionsstandorte in Europa, insbesondere in Ludwigshafen, einsetzen.