Bei der chemischen Reaktion Thermolyse wird ein Ausgangsstoff durch Erhitzen in mehrere Produkte zersetzt. Dabei wird organische Biomasse unter Ausschluss von Sauerstoff hohen Temperaturen zwischen 500 und 900 Grad Celsius ausgesetzt. Die Thermolyse wird, im Gegensatz zur Pyrolyse, gezielt zur Darstellung definierter Produkte oder reaktiver Zwischenstufen eingesetzt.
Die Thermolyse wird definiert als Entgasung oder Schwelung organischen Materials durch indirekte Erwärmung unter Ausschluss eines Vergasungsmittels (z. B. Sauerstoff, Luft, Kohlendioxid, etc.). Die genaue chemische Bezeichnung dieses Vorganges lautet Disproportionierung. In der chemischen Verfahrenstechnik werden dafür auch die Begriffe trockene Destillation, Verkokung, Entgasung, Verschwelung oder auch thermische Crackung verwendet.
Beispiele
Erhitzt man das Salz Ammoniumchlorid, so zersetzt es sich unter Freisetzung der Gase Ammoniak und Chlorwasserstoff. NH4Cl (s) → NH3 (g) + HCl (g)
Quecksilber(II)-oxid, ein roter, kristalliner Feststoff, zerfällt beim Erhitzen in Quecksilber (Bildung silbriger Tröpfchen) und Sauerstoff. 2 HgO (s) → 2 Hg (l) + O2 (g)
Durch Brennen von Kalk (chemisch Calciumcarbonat) wird das Gas Kohlenstoffdioxid freigesetzt. Zurück bleibt der weiße, bröckelige „gebrannte Kalk“ (chemisch Calciumoxid). CaCO3 (s) → CaO (s) + CO2 (g)
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