Wie bereits bei der wohl ältesten Firmenaufnahme von Bayer blicken wir an diesem Foto-Freitag in die Vergangenheit von Krefeld-Uerdingen und LANXESS: Der Spezialchemiekonzern beging diese Woche „90 Jahre Farbpigmente aus Krefeld-Uerdingen“. Seit 1926 hat das weltweit größte Eisenoxid-Werk mehr als 13 Millionen Tonnen Farbpigmente produziert, egal ob für den Anstrich des Pariser Eiffelturms oder den roten Asphalt vor dem Buckingham Palace.
LANXESS ist die Verbundenheit zum Standort ein besonderes Anliegen. „Wir möchten der Stadt für die jahrzehntelange gute Zusammenarbeit auf besondere Weise danken“, erklärte Jörg Hellwig, Leiter des LANXESS-Geschäftsbereichs Inorganic Pigments im Rahmen einer Feierstunde. Mit dem Krefelder Oberbürgermeister Frank Meyer gab er die neue Initiative „Besser Lernen“ für Krefelder Bildungs- und Jugendeinrichtungen bekannt. Unter der Schirmherrschaft des Oberbürgermeisters prämiert diese Initiative mit insgesamt 50.000 Euro Projekte von Bildungs- und Jugendeinrichtungen, die durch Farbgestaltung oder andere Maßnahmen zur Verbesserung des Lernumfeldes oder aber der Jugendbetreuung beitragen.
Unser Foto-Freitag zeigt auf einem Bild aus dem Jahre 1929 Eindicker im Uerdinger Eisenoxidbetrieb 1, drei Jahre nach Produktionsstart. | Foto: Bayer AG
[alert-note]Bewegende Geschichte
In den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts suchte Julius Laux, Leiter des Anilinbetriebes in Uerdingen nach Anwendungsmöglichkeiten von Eisenoxidpasten, die bei der Anilinproduktion als Abfälle anfielen. 1925 entdeckte er, dass in Gegenwart von Salzlösungen Oxide mit höherer Farbstärke entstehen, die sich hervorragend als Pigmente eigneten. Nur rund eineinhalb Jahre lagen zwischen dieser Entdeckung und dem Start der Produktion. Nach 1.200 Tonnen im Jahr 1926 wurden 1927 bereits mehr als 5.000 Tonnen Eisenoxide verkauft.
Bereits kurze Zeit später hatten sich synthetische Eisenoxide einen festen Platz im Markt erobert und wurden vor allem zur Einfärbung von Linoleum, Lacken und Baustoffen eingesetzt. In den 60er Jahren stieg die Jahresproduktion auf über 100.000 Tonnen an. Auch das Sortiment hat sich in den vergangenen Jahrzehnten deutlich erweitert: Standen 1931 noch 25 Farbtöne zur Verfügung, so umfasst das aktuelle Sortiment mehr als 100.
1976 bekamen die Eisenoxide aus Uerdingen ihren eigenen Namen: Bayferrox ist seitdem die wichtigste weltweite Dachmarke für diese Pigmente. Die Produkte zeichnen sich durch einen hohen Qualitätsstandard sowie eine einfache und umweltgerechte Verarbeitbarkeit aus.
Eine entscheidende Weiterentwicklung der Produkte war die Einführung der Mikrogranulate in den 1990er Jahren. Sie ermöglichen eine staubarme Handhabung und sind frei fließend zu dosieren.
Jüngste, bahnbrechende Innovation ist die neue Anlage im chinesischen Ningbo, für die IPG – auch am Standort Krefeld – eine komplett neue Technologie, den sogenannten „Ningbo-Prozess“, entwickelt hat und die inzwischen ein weiterer weltweiter Maßstab für eine nachhaltige Eisenoxidproduktion ist.[/alert-note]