Abkehr von Dateninseln im Engineering, Brücken bauen zwischen Disziplinen und zu Lieferanten, Vernetzung, durchgängiger Datenfluss: wie ein roter Faden zogen sich diese Schlagworte durch die Vorträge und Gespräche des sechsten Aucotec-Technologietags im November 2016. Von Anlagenbauer von Waffelmaschinen bis zu U-Booten, von Kiel bis Wien – ein breitgefächertes Fachpublikum nahm an der Veranstaltung in München teil. Einige von ihnen, die Unternehmen Brückner, TBP, Areva, Haas Food Equipment und R. Stahl, stellten vor Ort ihren Weg zur Prozessoptimierung vor.
Big Data und Handarbeit oder das sogenannte „Excel-Engineering“ passen längst nicht mehr zusammen: Digitalisierung, der Weg zu Industrie 4.0, erfordert Tools, die Übersicht schaffen, die Datenqualität sichern und Kooperation auch länderübergreifend unterstützen. So wie die Systemplattform Engineering Base (EB) von Aucotec, die in den fünf Firmen mit unterschiedlichen Schwerpunkten zum Einsatz kommt.
Fokus Kooperation
In ihren Vorträgen betonten die Praxis-Experten mehrfach die Notwendigkeit, dass Mechanik und Elektrik dieselbe Sprache sprechen, dass aber auch andere Disziplinen nahtlos eingebunden werden können, ohne dass beispielsweise Nomenklatur-Probleme entstehen. Auch müssten sich global verteilte Aufgaben kooperativ und simultan meistern lassen, ohne dass Überblick, Konsistenz und Änderungen verloren gehen.
„Single Source of Truth“
Die Praxisbeispiele zeigten, dass disziplinübergreifendes Arbeiten nur dann wirklich effizient ist, wenn die Kooperationspartner auf einem gemeinsamen Datenmodell, einer „Single Source of Truth“ arbeiten. Von Vertrieb über Kalkulation bis zur Fertigung kann die Durchgängigkeit der Prozesse mit dem datenbankbasierten EB reichen. „Für effiziente Prozesse müssen wir uns vernetzen, um gemeinsame Ressourcen zu nutzen“, brachte es Michael Eder, Leiter CAD/CAM/CAE bei Haas Food Equipment auf den Punkt.
Dazu gehört auch die nahtlose Integration des Engineerings in die ERP-Landschaft, von der gleich mehrere Redner berichteten. Automatisierte, an den Workflow anpassbare Schnittstellen schaffen auf beiden Seiten hohe Transparenz. Ein anderer Punkt, der mehrfach als Voraussetzung für effizientes Engineering genannt wurde, war EBs Fähigkeit zur Funktionsorientierung und die komfortable Unterstützung der Norm IEC 81346.
Engineering Base will Zeitgewinn schaffen
Um Massendaten und Komplexität gerecht zu werden, sind auch das effektive Arbeiten mit Typicals sowie leicht nachvollziehbares Änderungs- und Statusmanagement wichtige Eckpunkte, mit denen EB den verschiedenen Unternehmen vor allem eines verschafft: Zeitgewinn. Dass das Grundkonzept von EB die Daten in den Fokus der Projektierung stellt und nicht mehr die Grafik, sehen alle Beteiligten als grundlegend für zeitsparende, durchgängigere Prozesse. Zudem ist es die Basis für den Weg in eine digitalisierte Zukunft.
Im Mittelpunkt: der Prozess
„Wir alle befinden uns im Wandel; die Digitalisierung ist eine große Chance, wenn man rechtzeitig die Weichen stellt“, meinte Aucotec-Vorstand Markus Bochynek auf dem Technologietag. Dabei sei es entscheidend, die Prozesse in den Mittelpunkt zu stellen, denn sie böten das größte Potenzial für Effizienzgewinn. Produktinnovation allein reiche nicht aus, das habe schon Henry Ford bewiesen. Ohne vernetzte Kooperation sei der Wandel nicht zu bewältigen, die Vernetzung wiederum setze Digitalisierung voraus. „Damit haben die Daten selbst und die „Single Source of Truth“ eine maßgebliche Rolle in diesem Wandlungsprozess. Die Beispiele dieses Tages zeigen das eindrücklich“, so Bochynek.
[alert-announce]Mit der Technologietag-Reihe lädt das Software-Systemhaus Aucotec AG regelmäßig verschiedene Branchen zum Erfahrungsaustausch über die aktuellen Herausforderungen für modernes Engineering ein. Im Mittelpunkt stehen immer Kunden, die ihre Ideen, Innovationen und Initiativen zur Nutzung der Software präsentieren und offen mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern diskutieren.[/alert-announce]