• Skip to main content
  • Skip to secondary menu
  • Zur Hauptsidebar springen

Die Chemie Zeitschrift Österreichs

Das unabhängige Traditionsmagazin

  • Das Magazin
    • Blattgeschichte
    • 120 Jahre
    • Abonnement
    • Mediadaten
    • Online-Archiv
  • Resorts
    • Forschung
    • Foto Freitag
    • Messe
    • Publikation
    • Personalia
    • Bildung
    • Termine
    • News-Archiv 2015
    • News-Archiv 2016
    • News-Archiv 2017
    • News-Archiv 2018
    • News-Archiv 2019
  • Studienführer Chemie
  • Chemie-Lexikon
  • Links
    • L&B
    • labor
    • Kunststoff
  • Welkin Media Verlag
Aktuelle Seite: Startseite / News / Evonik lässt „Boote fliegen“

Evonik lässt „Boote fliegen“

16. August 2016 von Florian Fischer

Beim Segeln macht Roland Gäbler so schnell niemand etwas vor. Der Profisportler aus Bremen hat mehr als 70 internationale Meisterschaften gewonnen, ist mehrfacher Welt- und Europameister und holte Bronze bei den Olympischen Sommerspielen in Sydney. Einen Traum hat der 52-Jährige aber noch: Er möchte mit Segelsport Stadien füllen.

Roland Gäbler, Olympia-Medaillen-Gewinner | Foto: teamgaebler.de

„Viele Regatten finden weit weg vom Publikum statt, weil die Boote die Weite und den Wind des offenen Meeres brauchen“, sagt Gäbler. „Das tut mir im Herzen weh. Die Menschen sollen am Strand oder an der Kaimauer sitzen und die Katamarane sehen. Wie im Stadion, zum Greifen nah.“ Roland Gäbler meint das wörtlich. Auch wenn seine Muskeln nach einem Wettkampf schmerzen und nach einer heißen Dusche schreien, geht der 52-Jährige zu den Zuschauern, beantwortet Fragen, schreibt Autogramme. Segeln zum Anfassen nennt Gäbler das. Segeln für alle. Dass die Realität oft anders aussieht, weiß er genau.

Roland Gäbler ist Kritiker und Fan zugleich. Er sprudelt über vor Begeisterung für die Kraft des Wassers und die Macht des Windes. Und dafür, dass Mensch und Natur beim Segeln zu Athletik und Artistik verschmelzen. „Die maritime Kultur liegt uns im Herzen“, sagt Gäbler und meint damit sich und seine Ehefrau Nahid, mit der er seit 2009 gemeinsam segelt.

Schon einmal schien sein Traum vom Segeln für jedermann zum Greifen nahe. 2003 rief Gäbler die Champions Race ins Leben, eine Rennserie mit kurzen, spannenden Wettfahrten und großer Nähe zum Publikum. „Damals hatten die Boote nicht genug Power“, sagt er heute, 13 Jahre später. Die Katamarane waren abhängig von den Launen des Windes. War der zu flau, in Landnähe keine Seltenheit, konnten sie nicht starten. Zum Leidwesen der Zuschauer. „Wer bleibt denn ein oder zwei Stunden sitzen in der Hoffnung, dass es doch noch losgeht? Niemand.“

SpeedFoiler immun gegen Launen des Windes

Der SpeedFoiler soll die alten Segel-Schwächen ausgleichen. Gemeinsam mit dem Essener Spezialchemiekonzern Evonik hat Gäbler einen Carbon-Katamaran entwickelt, der von zwei Personen gesegelt wird – in Landnähe. Dieser ist mit 7,62 Metern Länge und einem Gewicht von 178 Kilogramm vergleichsweise klein und leicht. Gleichzeitig verfügt das Boot über eine große Segelfläche. So reicht dem SpeedFoiler schon leichter Wind, damit er über das Wasser fliegt.

Foilen heißt das in der Seglersprache. Die Foils sehen aus wie gebogene Schwerter und befinden sich mittig unter den beiden Rümpfen. Sie funktionieren wie Flügel beim Flugzeug. Nimmt das Segelboot durch den Wind Fahrt auf, erzeugen die Foils Auftrieb und heben den Rumpf aus dem Wasser. Der Widerstand wird geringer, das Boot auf den Foils immer schneller. „Wir können eine Geschwindigkeit von 70 Kilometern pro Stunde erreichen – in Sichtweite der Zuschauer“, sagt Gäbler.

Der SpeedFoiler | Design: Martin Fischer/Grafik: Gerd Helfferich
Der SpeedFoiler | Design: Martin Fischer/Grafik: Gerd Helfferich

Das geringe Gewicht des SpeedFoilers ist jedoch nur eine Seite der Medaille. Der Katamaran muss zugleich extrem stabil sein, um den Naturkräften zu trotzen. Wind und Wasser, Salz und Sonnenlicht dürfen ihm nichts anhaben. Das Spezialmaterial für den SpeedFoiler hat Evonik entwickelt und produziert: Für die Stabilität sorgen in ein Harz getränkte Carbonfasern.

Sie sind so dünn wie ein menschliches Haar und werden in vielen Schichten übereinandergelegt. Diese Carbonmatten haben die Eigenschaften eines geflochtenen Zopfes, sind fest und flexibel zugleich. Damit keine Faser entwischt, hält ein Harz sie in der richtigen Form. Das funktioniert nach dem Prinzip eines Zweikomponentenklebers. Erst mit dem Evonik Produkt VESTANAT PP und dem Härter VESTAMIN entfaltet das Harz seine volle Wirkung und wird fest. Der Zusatzstoff NANOPOX macht das Material zudem widerstandsfähig, damit es nicht bricht, wenn zwei Boote aneinander geraten.

Das Ruder und die Foils sind komplett aus diesem Carbonfaser-Verbund-Werkstoff, auch Composites genannt, hergestellt. Um beim Rumpf einige Kilo zu sparen, ist er wie ein Sandwich gebaut: außen Composites, innen der robuste und zugleich leichte Strukturschaum ROHACELL. „Mit den Hightech-Materialien holen wir die letzten Prozent Leistung aus dem Boot“, sagt Dr. Gudio Streukens, Chemiker bei Evonik.

Der Spezialchemiekonzern hat sich dabei seines Know-how und seiner Erfahrung aus der Automobil- und Luftfahrtindustrie bedient. Die Produkte und die Technologie für den stabilen Leichtbau kommen bereits in Formel-1-Autos und im Airbus zum Einsatz. „Jetzt lassen wir damit auch Boote fliegen“, so Streukens.

Roland & Nahid Gäbler in Aktion | Foto: teamgaebler.de
Roland & Nahid Gäbler in Aktion | Foto: teamgaebler.de

Apropos Fliegen: Weil sich der Rumpf des SpeedFoilers so schnell hebt, spielte der Wasserwiderstand bei der Konstruktion eine untergeordnete Rolle. Stattdessen feilte der Bootsdesigner Martin Fischer an der Aerodynamik und verbesserte die Flugfähigkeit: Der breite Steg, der die beiden Rümpfe verbindet und Trampolin genannt wird, unterstützt den Auftrieb. Zudem verfügt der Katamaran über unterschiedlich große Wechselsegel, die je nach Stärke des Windes auf den zwölf Meter hohen Mast aufgezogen werden. Bläst es heftig, kommt das kleine, 28 Quadratmeter große Tuch zum Einsatz. Weht der Wind schwach, muss das Code Zero ran, ein Riesensegel von 90 Quadratmetern – der Fläche einer Vier-Zimmer-Wohnung.

„Das Boot kann von einer bis sieben Windstärken gesegelt werden – vom Wind, der lediglich kleine Kräuselwellen aufwirft bis zu einem, der Bäume in Bewegung bringt“, sagt Roland Gäbler. „Das entspricht 97 Prozent aller Windbedingungen. Also fast immer.“

Damit ist der SpeedFoiler beinah immun gegen die Launen des Wetters. Regatten können dann so pünktlich und zuverlässig beginnen wie Fußballspiele, verspricht Gäbler. Er hofft, dass der Segelsport dann auch mehr Fans anzieht – vor die Fernseher und in die natürlichen Stadien, die Seeufer und Strände.

Internationaler Foiling World Cup geplant

Im Oktober 2016 soll der erste SpeedFoiler fertig sein. Dann gehen Roland Gäbler und seine Frau Nahid mit dem Boot bei bekannten Regatten wie der Kieler Woche an der Start. Das soll jedoch nur der Anfang sein: „Wir möchten ein eigenen internationalen Wettbewerb ins Leben rufen: Beim Foiling World Cup treten die besten internationalen Segler gegeneinander an.“

Die Regatta soll Halt auf der ganzen Welt machen, in Europa, dem Mittleren Osten, Asien und Amerika. „Das wird die Formel 1 der Zukunft: schnell, spektakulär und ökologisch. Wind und Wasser sind unser Benzin“, sagt Gäbler und ergänzt: „Und natürlich nah am Publikum, zum Anfassen.“

Kategorie: News

Haupt-Sidebar

Die aktuelle Chemie

Newsletter

  • Unser Newsletter-Archiv

Termineintrag

Welkin Media News

Aktuelle Nachrichten aus unseren anderen Online-Portalen Lebensmittel-&Biotechnologie und Österreichische Kunststoffzeitschrift.

  • Biobasierte Flammschutzmittel für Bio-Kunststoffe
    am 27. Januar 2023 von Birgit Fischer (Österreichische Kunststoffzeitschrift)

    Die Fraunhofer Institute WKI und IAP verzeichnen erste Erfolge in der Entwicklung von biobasierten Flammschutzmitteln in Biokunststoffen. Flammgeschützter Biokunststoff könnte zu Bauteilen für Elektrotechnik und Elektronik verarbeitet werden, […]

  • Ecoplast erhält ISCC PLUS Zertifizierung
    am 25. Januar 2023 von Birgit Fischer (Österreichische Kunststoffzeitschrift)

    Ecoplast, eine Tochtergesellschaft von Borealis, ist als erster mechanischer Polyolefinrecycler Österreichs ISCC PLUS-zertifiziert. Das mechanische Recycling, wie es am Ecoplast-Standort durchgeführt wird, ist eine Schlüsselkomponente des […]

  • DACHSER erwirbt Lebensmittellogistiker Müller
    am 23. Januar 2023 von Birgit Fischer (Lebensmittel- & Biotechnologie)

    DACHSER übernimmt mit der niederländischen Transportgroep A. Müller B.V. einen der führenden Lebensmittellogistiker in den Niederlanden. Als Teil von DACHSER erhält Müller sowohl Zugang zum DACHSER Food Logistics-Netzwerk in Deutschland, als […]

  • Achim Sties ist neuer Leiter der BASF-Geschäfts­einheit Plastic Additives
    am 23. Januar 2023 von Birgit Fischer (Österreichische Kunststoffzeitschrift)

    BASF hat mit Wirkung zum 01. Jänner 2023 Dr. Achim Sties zum Leiter der globalen Geschäftseinheit Plastic Additives ernannt. Bereits in seiner vorherigen Funktion leitete Achim Sties das Plastic Additives Geschäft von BASF in Europa. Das […]

  • Austrotherm erweitert XPS-Dämmstoff-Produktion
    am 20. Januar 2023 von Birgit Fischer (Österreichische Kunststoffzeitschrift)

    Austrotherm hat seinen XPS-Dämmstoff-Produktionsstandort in Purbach am Neusiedler See um 20 Millionen Euro ausgebaut. Die neue Produktionshalle punktet mit modernster Extruder-Technologie, Energieeffizienz und nachhaltiger Gestaltung. The post […]

  • Re-Maxigel Eiscreme-Box aus Styropor Ccycled von BASF
    am 20. Januar 2023 von Birgit Fischer (Lebensmittel- & Biotechnologie)

    Der italienische Verpackungshersteller Imballaggi Alimentari hat die Re-Maxigel Box aus Styropor® Ccycled™ von BASF auf den Markt gebracht. Diese Boxen aus expandierbarem Polystyrol (EPS) sind extrem leistungsstark und wurden ursprünglich für […]

  • RecycleMe und Reclay Systems in Österreich mit neuer Führung
    am 19. Januar 2023 von Kerstin Sochor (Österreichische Kunststoffzeitschrift)

    Laut einer Statistik[1] der Arbeiterkammer Österreich lag der Frauenanteil in der Geschäftsführung der 200 umsatzstärksten Unternehmen Österreichs lediglich bei 8,9 Prozent. Im Global Gender Gap Report 2021[2] des Weltwirtschaftsforums (WEF) […]

  • Robotics Day an der FH Technikum Wien
    am 18. Januar 2023 von Birgit Fischer (Lebensmittel- & Biotechnologie)

    Die FH Technikum Wien bietet am 26. Januar 2023 beim Robotics Day auf ihrem Campus Einblick in die vielfältige Welt der Robotik. Aktuelle Errungenschaften werden im Rahmen des Robotics Talks der österreichischen GMAR präsentiert, Workshops bieten […]

  • Greiwing baut nachhaltiges Logistikzentrum
    am 18. Januar 2023 von Birgit Fischer (Österreichische Kunststoffzeitschrift)

    Greiwing investiert acht Millionen Euro in sein neues, nachhaltiges Logistikzentrum mit angeschlossener Silierung am Standort Wesel. Die Fertigstellung der neuen 2.500 Quadratmeter großen Halle ist für August 2023 geplant - dann wird Greiwing am […]

  • Borealis erwirbt Mehrheitsbeteiligung an Renasci
    am 16. Januar 2023 von Birgit Fischer (Österreichische Kunststoffzeitschrift)

    Mit der Mehrheitsbeteiligung an Renasci unterstreicht Borealis sein anhaltendes Engagement für den Umstieg auf eine Kreislaufwirtschaft. Das Unternehmen stärkt durch diese Investition den Zugang zu chemisch recycelten Rohstoffen für sein […]

Schlagwörter

ABB Aktuelle Nachrichten über BASF analytica Analytik Analytik Jena Automation Automatisierung Awards B&R Bayer Borealis BR CEM Danfoss Digitalisierung Endress+Hauser Evonik FCIO Festo Finance Forschung Foto Freitag FotoFreitag Hardware Huber Industrie 4.0 Jubiläum Labor LANXESS Lenzing Messe Messe München MesseNews Nachhaltigkeit Nano OMV Personalia Polymerforschung Publikation Pumpen Shimadzu Software Studium TU Graz Webinar

Kategorien

Copyright © 2023 · WelkinMedia Fachverlag