Wandelbarkeit wird das zentrale Thema in den Fabriken von morgen sein, denn sie ist der Schlüssel zu höchster Flexibilität und damit zur wirtschaftlich rentablen Losgröße 1. Schon heute steht fest, dass diese stetigen Veränderungen, die die 4. industrielle Revolution erwarten lässt, nicht nur technologische Auswirkungen haben wird.Wo es hingeht und welche Chancen und Herausforderungen warten, darüber referieren hochkarätige internationale Vortragende auf der Fachtagung industry.tech15, die von 22. bis 23. September im Ferry Porsche Congress Center in Zell am See (Salzburg) stattfindet. Ins Leben gerufen wurde der neue Industrie-Treff von Festo, Phoenix Contact, SAP Österreich und Sick. Unterstützt wird die industry.tech15 von den Partnern Rittal und Eplan.
Der Zukunftsforscher Lars Thomsen von der future matters AG verknüpft das Thema verstärkt mit dem Menschen und seiner Berufswelt: „Unser Verständnis von dem, was ‚Arbeit‘ bedeutet ist noch immer stark von den Anfängen des Industriezeitalters geprägt. Damals war es die Dampfmaschine, die eine ganz neue Ära in der Geschichte der Menschen auslöste. Heute stehen wir an der Schwelle zu einem neuen Zeitalter: Künstliche Intelligenz und Robotik zwingen uns, das was wir unter dem Begriff „Arbeit“ verstehen komplett neu zu definieren.“
Aber welche Rahmbedingungen müssen geschaffen werden, um den künftigen Arbeitsanforderungen gerecht zu werden und was bedeutet das für uns als Mitarbeiter? Der Bestsellerautor Dr. Andreas Salcher und andere Experten werfen bei der industry.tech15 einen Blick auf die Arbeits- und Lernwelt der Zukunft. Dr. Andreas Salcher: „In keinem anderen Bereich unseres Lebens klafft die Lücke zwischen dem erzielten wissenschaftlichen Fortschritt und dessen tatsächlicher Nutzung zum Wohl der Menschen so weit auseinander wie in unseren Schulen. Es wird letztlich der technologische Fortschritt sein, der Tafel, Kreide und mittelalterliche Pädagogik hinwegfegen wird.“
Ebenso interessante Einblicke verspricht auch der Vortrag von Mag. Gerald Reischl, Leiter der Kurier Futurezone. Sein Titel: Das Wild West Web: Sensoren überall und jederzeit. Der Technik-Experte zeigt unter anderem auf, wie das Internet der Dinge die Privatsphäre auf den Kopf stellt. Mag. Gerald Reischl: „Wenn Informationen ‚organischer Dinge‘ – wie Menschen, Tiere und Pflanzen – mit jenen von Geräten kombiniert werden, sind neue Datenschutzkonzepte notwendig.“ Eines der vielen spannenden Themen auf der industry.tech15.
Wer braucht was und wie viel Flexibilität bieten Fertigungssysteme schon heute, was wird mittelfristig möglich sein und wohin geht die Fertigung in 10 oder 20 Jahren? Der bekannte deutsche Univ. Prof. Dr. Dr. Franz-Josef Radermacher oder Univ. Prof. DI Dr. Friedrich Bleicher von der TU Wien spannen auf der industry.tech15 den Bogen von der Gegenwart in die Zukunft.
Dr. Friedrich Bleicher nimmt die „Produktion von morgen – Herausforderung variantenreiche Fertigung“ unter die Lupe. Der Institutsvorstand vom IFT, dem Institut für Fertigungstechnik und Hochleistungslasertechnik hinterfragt dabei Losgröße 1 als die zentrale Herausforderung für die Fertigung. Weitere spannende Fragen: Wird die generative Fertigung bisherige Verfahren ersetzen und wohin geht die Entwicklung der Fertigungsmaschinen?
Der Vortrag von Dr. Dr. Josef Radermacher, einem bekannter Verfechter der ökosozialen Marktwirtschaft, titelt: „Die digitale Transformation. Was kommt auf die Unternehmen zu?“. Dabei stehen wichtige Themen wie das Internet der Dinge und seine Folgen im Fokus: Werden die Systeme immer intelligenter und was bedeutet das für die Gesellschaft? Ist eine grüne und inklusive Weltökonomie möglich? Prof. Dr. Dr. Franz Josef Radermacher: „Wirtschaftliche Mechanismen müssen mit sozialen und ökologischen Vorgängen adäquat verknüpft werden, um das ‚System Menschheit‘ nachhaltig zu sichern“.
Mehr Informationen und das Programm der Fachtagung gibt es unter
www.industry-tech.at