Dieses Jahr wurden in Deutschland zum 23. Mal die innovativsten Unternehmen des deutschen Mittelsstandes ausgezeichnet. Die Peter Huber Kältemaschinenbau GmbH gehört in diesem Jahr bereits zum fünften Mal zu den TOP100. Das Offenburger Unternehmen nahm zuvor an einem anspruchsvollen, wissenschaftlichen Auswahlprozess teil: Untersucht wurden das Innovationsmanagement und der Innovationserfolg. Der Mentor des Innovationswettbewerbs, Ranga Yogeshwar, ehrte den Top-Innovator im Rahmen des Deutschen Mittelstands-Summits am 24. Juni in Essen.
Selbst im Himalaja-Gebirge auf fast 5.000 Metern Höhe stößt man auf die Technologie der Peter Huber Kältemaschinenbau GmbH: Das TOP 100-Unternehmen aus Offenburg hat ein indisches Himmelsobservatorium mit einem Huber-Umwälzkühler ausgestattet. Dieser liefert konstante Betriebstemperaturen für die Messgeräte des Sternenteleskops. Typische Anwendungen für die Heiz- und Kühlsysteme des 1968 gegründeten Familienunternehmens sind allerdings Temperiervorgänge in der Chemie und der Pharmazie, industrielle Materialprüfungen und Stresstests und die Prüfung von Lebensmitteln, Baustoffen und Kosmetikprodukten. „Einsatzgebiete für unsere Systeme gibt es in allen Industriebranchen. Das führt dazu, dass Innovation bei uns ein selbstverständliches Tagesthema ist“, erklärt der kaufmännische Geschäftsführer Daniel Huber. 60 Prozent seiner Arbeitszeit wendet allein das Top-Management für die Beschäftigung mit Innovationen auf.
Eine der jüngsten Innovationen der Badener, die bereits zum fünften Mal beim Innovationswettbewerb TOP 100 ausgezeichnet werden, ist eine innovative Plug & Play-Technologie. Mit ihr gestaltet sich der Einsatz von Serienprodukten servicefreundlicher. „Wir haben festgestellt, dass Probleme an Geräten meistens der Elektronik geschuldet sind. Deshalb verfügen unsere Seriengeräte über eine Austauschelektronik, die Kunden weltweit in die Lage versetzt, den Elektronikbaustein schnell und einfach selbst auszuwechseln. Damit sind 80 bis 90 Prozent aller Servicefälle im Handumdrehen erledigt“, erklärt der technische Geschäftsführer Joachim Huber.
Firmen, die Geräte nach den Standards von Industrie 4.0 benötigen, sind bei Peter Huber also an der richtigen Adresse: „Industrie 4.0 machen wir praktisch schon seit vielen Jahren, beispielsweise auf der Ebene der automatischen Dokumentation“, sagt Daniel Huber.
Über 4.000 Unternehmen interessierten sich in diesem Jahr für eine Teilnahme an TOP 100. 366 von ihnen bewarben sich für die Qualifikationsrunde. Bewertet wurden die Unternehmen wieder von Prof. Dr. Nikolaus Franke und seinem Team vom Lehrstuhl für Entrepreneurship und Innovation der Wirtschaftsuniversität Wien. Sie fragten über 100 Parameter in fünf Bewertungskategorien ab: „Innovationsförderndes Top-Management“, „Innovationsklima“, „Innovative Prozesse und Organisation“, „Innovationsmarketing/Außenorientierung“ und „Innovationserfolg“.
Die TOP 100 zählen in ihren Branchen zu den Schrittmachern. Das belegen die Zahlen der Auswertung: Unter den Unternehmen sind 97 nationale Marktführer und 32 Weltmarktführer. Im Durchschnitt erzielten sie zuletzt 40 Prozent ihres Umsatzes mit Marktneuheiten und Produktverbesserungen, die sie vor der Konkurrenz auf den Markt brachten. Ihr Umsatzwachstum lag dabei um 28 Prozentpunkte über dem jeweiligen Branchendurchschnitt. Zusammen meldeten die Mittelständler in den vergangenen drei Jahren 2.292 nationale und internationale Patente an. Diese Innovationskraft zahlt sich auch in Arbeitsplätzen aus: Die TOP 100 planen, in den kommenden drei Jahren rund 9.500 neue Mitarbeiter einzustellen.
Der Mentor von TOP 100, der Wissenschaftsjournalist und TV-Moderator Ranga Yogeshwar, ist von der Qualität der Unternehmen beeindruckt und hofft auf eine Signalwirkung: „Die Art und Weise, wie die TOP 100 neue Ideen generieren und aus ihnen wegweisende Produkte und Dienstleistungen entwickeln, ist im wahrsten Sinne des Wortes bemerkenswert. Ich freue mich deshalb, dass die Auszeichnung diese Qualitäten sichtbar macht. Hoffentlich ermuntert ihr Erfolg andere Unternehmen, es ihnen gleichzutun. Denn diese Innovationskultur wird in Zukunft für alle Unternehmen immer bedeutender.“