Der Münchner Chemie Konzern Wacker Chemie gab in seinem Q2 Bericht einen Durchbruch in der Verarbeitung von Silicon bekannt. Anders als bis jetzt verwendete Materialien in Bereich der Additiven Fertigung schmilzt Silicon nicht bei zugeführter Hitze. Sei es wie bei SLS, durch einen Laser oder bei FDM mittels Heizdüse.
Gemeinsam mit Forschern und Ingenieuren der Firma enders Ingenieure GmbH ist es gelungen ein Silicon zu entwickeln, das sich zwar mit UV-Bestrahlung vulkanisieren lässt, in seiner flüssigen Form aber nicht gleich zerrinnt.
Das Silicon wird tröpfchenweise auf ein Druckbett aufgetragen. Wegen Mangels bestehender Technologie bzw. Soft- oder hardware in dem Bereich mussten die Ingenieure von Wacker eigene Roboter bzw. Silicon 3D Drucker entwickeln, um das feine Portionieren und Auftragen des Materials in kleinen Tropfen gewährleisten zu können.
Anwendungsgebiete der additiven Fertigung können laut Wacker viele personalisierte Lösungsmöglichkeiten sein. Bis jetzt konnte Silicon nur mittels Spritzguss gut verarbeitet werden, die Fertigung rechnet sich aber auch jetzt nur bei dementsprechend höheren Stückzahlen. Der Quartalsbericht spricht hierbei von verschiedenen medizinischen Anwendungen, aber auch von alltäglichen Gebrauchsgegenständen, wie personalisierte Kuchenformen oder für Nasenpolster für Brillenträger, “die wirklich passen”. Silicon 3D Drucker stellen hierbei einen ersten Schritt dar.
Wacker will durch diese Entwicklung auch als Anbieter von Komplettlösungen in diesem Bereich auftreten und Kunden ein Gerät zur Verarbeitung des ursprünglichen Produkts bieten.