Automatisierungsspezialist Festo konnte das Geschäftsjahr 2017 sehr erfolgreich abschließen. Mit ca. 3,1 Milliarden Euro konnte das Umsatzziel (trotz negativer Währungseffekte) im zweiten Halbjahr klar übertroffen werden. Gegenüber dem Vorjahr wuchs Festo damit um über 12 %. Nach wie vor erzielte das Unternehmen den Großteil des Umsatzes im Kernmarkt der Fabrikautomation.
„2017 war für uns ein Rekordjahr mit einem sehr guten Ergebnis. Wir sind stolz auf diese Leistung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weltweit. Unterstützt von einer exzellenten Weltwirtschaftslage, sind wir damit nicht nur im Heimatmarkt Europa gewachsen, sondern haben insbesondere in unseren strategischen Wachstumsmärkten in Asien und Amerika kräftig zugelegt“, freute sich Alfred Goll, Sprecher des Vorstands.
Wachstum durch Diversität
Die Kernmärkte, wie Automotive und Nahrungsmittel, trugen ebenso zum Wachstum bei, wie neue Geschäftsfelder. Insbesondere konnte das Unternehmen von dem schnell wachsenden Markt der Elektronikindustrie profitieren. Die Bereiche Electric Automation, Process Automation und LifeTech mit Medizintechnik und Laborautomatisierung entwickelten sich ebenfalls sehr dynamisch. Mit 21% ist die Region Asien im Vergleich zum Vorjahr am stärksten gewachsen, gefolgt von Amerika mit 13 % (USA 15 %) und Europa mit 10%. Mit einem Plus von 32 % war China der weltweit wichtigste Wachstumsmarkt.
Weltweit 20.100 Mitarbeiter
Festo Didactic erweiterte ihr Qualifizierungsangebot für Industrie 4.0 auch in 2017 und baute damit ihre Schlüsselstellung in diesem Segment weltweit weiter aus. Festo investierte im letzten Jahr stark in den Ausbau seiner globalen Produktions- und Logistikkapazitäten und in die Digitalisierung. Rund 8 % flossen, wie in den Vorjahren, in die Forschung und Entwicklung neuer Produkte, Applikationen und Services. Damit sichert das Unternehmen seine Innovations- und Technologieführerschaft nachhaltig. Auch bei den Neueinstellungen lag der Fokus auf den Wachstumsthemen Digitalisierung und Aufbau von Zusatzkapazitäten in den Werken. Zum Jahresende 2017 waren weltweit 20.100 (Vorjahr 18.800) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt.
Vernetzt mit den Kunden
Festo geht die Digitalisierung hat 2017 einen neuen Bereich Digital Business geschaffen. „Mit der Digitalisierung verfolgen wir vier Ziele: Wir wollen die Produktivität von uns und unseren Kunden steigern, Mehrwert-Services verkaufen, Wachstum sichern und unsere Innovationsführerschaft ausbauen“, hob Alfred Goll hervor. Festo treibt die Digitalisierung durch sein aktuelles Produktportfolio, neue digitale Produkte und Dienstleistungen, neue Geschäftsmodelle, die Digital Customer Journey, den Aufbau einer digitalen Infrastruktur in den eigenen Wertschöpfungsprozessen sowie durch neue Arbeitsumgebungen und Qualifizierung 4.0 für seine Mitarbeiter und Kunden.
Produktionsprozesse optimieren
„Digitalisierung, E-Mobilität, Robotik und künstliche Intelligenz sind Trends, die das Geschäft von uns und unseren Kunden maßgeblich bestimmen. Wir reden hier nicht nur über IoT-fähige Produkte, sondern über die gesamte Digital Customer Journey, von der ersten Kundenanfrage über das Engineering bis hin zu Inbetriebnahme und Wartung. Damit können wir die Produktionsprozesse unserer Kunden schlanker, schneller und produktiver machen“, betonte Dr. Ansgar Kriwet, Vorstand Sales.
Ein wichtiges Zukunftsthema in diesem Zusammenhang sind die Cloud-Services und IoT-Produkte. „Nicht nur die Produktionsanlagen werden immer stärker automatisiert, auch die Komponenten selbst werden durch einen steigenden Anteil an Softwarebestandteilen immer intelligenter und vernetzter. Für uns bedeutet dies, die Entwicklung von Software noch stärker in den Fokus zu rücken und flexible Produktfunktionalitäten mehr und mehr über Software abzubilden“, erläuterte Dr. Frank Melzer, Vorstand Product and Technology Management.
Starker Ausbau der Supply Chain
Um seine Wachstumsziele umzusetzen, wird Festo weiter erheblich in seine Produktion, Logistik und Supply Chain Excellence mit Schwerpunkt in Asien und den Amerikas investieren. Eine wesentliche Rolle spielt dabei die Neuausrichtung auf eine durchgängige Prozessorganisation („End-to-End“) sowie die vernetzte globale Produktion 4.0 mit intelligenten Fertigungsverfahren und -prozessen.
Vorschau auf 2018
Für 2018 will das Unternehmen seinen Wachstumskurs fortsetzen. Neue digitale Produkte befeuern das Wachstum. Die Markteinführung der ersten digitalen Lösungen – etwa des Festo Motion Terminals und der Festo App World – ist erfolgreich in 2018 angelaufen. Neue Produkte für die elektrische Automatisierung, Prozessautomatisierung, die Elektronikindustrie sowie im pneumatischen Kernprogramm sind in der Pipeline und Festo Didactic treibt die Qualifizierung 4.0 mit dem Projekt „Digital Education“ weiter voran.