Evonik will noch dieses Jahr die Übernahme des Spezialadditive-Geschäfts von des US-Unternehmens Air Products abschliessen, das gab der Spezialchemiekonzern heute in einer Aussendung bekannt. Klaus Engel, Vorsitzender des Vorstands der Evonik Industries AG, dazu: „Evonik zählt bereits heute zu den führenden Herstellern von Spezialadditiven. Das Spezialadditiv-Geschäft von Air Products ist die ideale Ergänzung für diesen wachstumsstarken Bereich. Durch die Akquisition erweitern wir unser Portfolio um genau die richtigen Märkte, Produkte und Innovationen und investieren weiter in unser Wachstum und unsere Profitabilität.“
Die „Performance Materials Division“ von Air Products wird für 3,8 Mrd. US-Dollar übernommen. Dieser Zukauf soll sich laut dem Unternehmen bereits 2017 positiv auf das Ergebnis je Aktie von Evonik auswirken. Die Zustimmung der zuständigen Wettbewerbsbehörden steht noch aus.
Neue Konzernstruktur aus Vorraussetzung
Grundstein für die rasche Übernahme war die 2015 gestartete Neusaurichtung der eigenen Konzernstrukturen bei Evonik und der Gründung von drei eigenständigen operativen Segmenten. Auch für weitere größerer Zukäufe wurden dadurch Vorraussetzungen geschaffen. Das Spezialadditiv-Geschäft von Air Products werden in die Wachstumssegmente Nutrition & Care und Resource Efficiency eingegliedert.
Das kombinierte Spezialadditiv-Geschäft hat einen Umsatz von etwa 3,5 Mrd. € und eine attraktive EBITDA-Marge von mehr als 20%. Evonik baue damit seine führende Position in stark wachsenden, hochprofitablen Märkten mit hohem Differenzierungsgrad und geringer Abhängigkeit von Rohstoffpreisen weiter aus.
Innovationskraft gestärkt
Ebenso wie Evonik folgt auch das Spezialadditiv-Geschäft von Air Products einem lösungsorientierten Geschäftsmodell, das sich durch einen engen Austausch mit den Kunden bei Forschung und Entwicklung sowie durch einen hervorragenden technischen Service auszeichnet. Durch die Übernahme kann Evonik die eigene Innovationsführerschaft weiter signifikant stärken.
[alert-warning]Financial Quick Facts
Durch die Optimierung von Beschaffung, Produktion, Logistik, Marketing, Vertrieb und Verwaltung rechnet Evonik mit Kostensynergien in Höhe von 60 Mio. US-Dollar pro Jahr, die spätestens 2020 voll erreicht werden sollen. Evonik erwartet Umsatzsynergien durch gemeinsame Innovation, die Erweiterung der Kundenstämme und der Produktportfolios beider Unternehmen sowie durch den verbesserten Zugang zu neuen Märkten. Insgesamt werden jährliche Synergien in Höhe von 80 Mio. US-Dollar erwartet.
Die Transaktion ist teilweise als Kauf von Vermögensgegenständen strukturiert (Asset Deal), daher ergeben sich laut Evonik infolge der damit verbundenen üblichen Abschreibungen positive Steuereffekte mit einem Barwert von mehr als 500 Mio. US-Dollar. Die Transaktion wird je zur Hälfte mit unternehmenseigenen Mitteln und mit zusätzlichem Fremdkapital finanziert. Evonik strebe auch weiterhin ein solides „Investment-Grade“ Kreditrating an.[/alert-warning]