Ein Forscherteam um Mas Subramanian an der Oregon State University, USA haben durch Zufall einen neuen Blauton entdeckt: YInMn-Blau.
Der Name setzt sich aus den, im Farbton vorkommenden Elementen Yttrium, Indium und Mangan zusammen. Die Entdeckung passierte tatsächlich bereits 2009, jetzt wurde ein exklusives Lizenzabkommen mit der Shepard Color Company zur kommerziellen Nutzung abgeschlossen.
Schwarzes Magnesium-Oxid wurde bei der Erforschung seiner ferroelektrischen und -magnetischen Eigenschaften mit anderen Chemikalien vermischt und auf über 1000 Grad Celsius erhitzt. Nach einem Fehlversuch entdeckte einer von Subramanian’s Studenten blaues Pulver im Versuchsofen.
Der zufällig entstandene, einzigartige Blauton erwies sich als äußerst hitze- und säureresistent. Seine intensive Farbe erreicht YInMn-Blau durch eine trigonal-bipyramidale Kristallstruktur (vgl. Phosphorpentalchlorid).
“Dieses neue Pigment zeigt, dass immer noch neue Pigmente in der Familie der anorganischen Pigment-Familie entdeckt werden können.“ sagt Geoffrey T. Peake, R&D Manager bei der Shepherd Color Company. Kommerzielle Quantitäten des Pigments sollen Ende des Jahres verfügbar sein.
„Seit die alten Ägypter erste Blau-Pigmente entwickelt haben, kämpft die Farbindustrie mit Toxizitäts- und Haltbarkeitsproblemen.“, sagte Subramanian. Die neue Farbe zeichnet sich gerade dadurch aus, das toxische Stoffe bei Herstellung und Verwendung keine Rolle spielen.
Außerdem könne das Pigment dank der Kristallstruktur ein hohes Infrarot-Reflexionsvermögen von etwa 40 Prozent vorweisen, was daraus hergestellte Farbe eignet, Häuser mit einem YInMn-Blau-Anstrich kühl zu halten.
“Je mehr wir über das Pigment herausfinden, desto interessanter wird es,“ sagt der Professor für Materialwissenschaften an der OSU. “Wir wussten bereits, dass es widerstandsfähiger, sicherer und einfacher zu produzieren ist. Nun ist es offensichtlich auch ein Kandidat für mehr Energieeffizienz. Wer weiss, was wir sonst noch herausfinden?“