• Zum Inhalt springen
  • Skip to secondary menu
  • Zur Seitenspalte springen

Die Chemie Zeitschrift Österreichs

Das unabhängige Traditionsmagazin

  • Das Magazin
    • Über die Österreichische Chemie Zeitschrift
    • 120 Jahre
    • Abonnement
    • Mediadaten
    • Online-Archiv
  • Resorts
    • Forschung
    • Foto Freitag
    • Messe
    • Publikation
    • Personalia
    • Bildung
  • Messekalender
  • Chemie-Lexikon
  • Links
    • L&B
    • labor
    • Kunststoff
  • Welkin Media Verlag
Aktuelle Seite: Start / Publikation / Uni Bayreuth entwickelt biobasierten Kunststoff aus Orangenschalen

Uni Bayreuth entwickelt biobasierten Kunststoff aus Orangenschalen

15. Juni 2016 von Florian Fischer

Orangenschalen und Kohlendioxid. Laut Wissenschaftern der Universität Bayreuth ein kostengünstiger Schritt zu einem leistungsstarken Kunststoff: PLimC entsteht aus Orangenschalen, denen der Naturstoff Limonen entzogen, dieser dann oxidiert und mit Kohlendioxid verbunden wurde. Der grüne Alleskönner soll als biobasierter Kunststoff ohne hohe Kosten für umweltfreundliche Funktionsmaterialien für verschiedene industrielle Anwendungen verwendet werden können.

Strukturformel von PLimC
Strukturformel von PLimC

„Diese Erkenntnisse, die wir bereits im vorigen Jahr veröffentlicht haben, konnten wir jetzt mit unserer neuen Studie entscheidend erweitern“, erklärt Prof. Dr. Andreas Greiner, der Leiter des Bayreuther Forschungsteams. „Wir haben an einigen konkreten Beispielen gezeigt, dass sich PLimC hervorragend als Grundstoff eignet, aus dem sich vielseitige Kunststoffe mit sehr spezifischen Eigenschaften entwickeln lassen. PLimC besitzt nämlich eine Doppelbindung, die gezielt für weitere Synthesen genutzt werden kann.“

PLimC ist ein Polycarbonat, das aus einer Synthese von Limonenoxid mit Kohlendioxid hervorgeht. So ist gewährleistet, dass es im Unterschied zu herkömmlichen Polycarbonaten nicht die gesundheitsschädliche Substanz Bisphenol A enthält. Zudem bringt der neue bio-basierte Kunststoff eine Reihe von Eigenschaften mit, die ihn für industrielle Anwendungen attraktiv machen: PLimC ist hart, äußerst hitzebeständig und durchsichtig und eignet sich deshalb besonders gut als Material für Beschichtungen.

Ein Beispiel für solche neuen PLimC-basierten Kunststoffe sind antimikrobielle Polymere, die beispielsweise imstande sind, eine Anlagerung von E.Coli-Bakterien zu verhindern. Als Materialien für Behälter, die in der medizinischen Versorgung und Pflege zum Einsatz kommen, können sie das Infektionsrisiko nicht zuletzt in Krankenhäusern deutlich senken. Auch für die Herstellung von Kunststoff-Implantaten, von denen möglichst keine Entzündungsrisiken ausgehen sollen, können solche Polymere interessant sein. Ein anderes Beispiel sind meerwasserlösliche Polymere, die sich im salzigen Meerwasser in ökologisch unbedenkliche Bestandteile auflösen und anschließend zersetzen. Solche Kunststoffe könnten, wenn sie künftig für Flaschen, Tüten oder andere Behälter verwendet werden, der dramatisch ansteigenden Verschmutzung der Meere durch nicht-lösliche Plastik-Partikel entgegenwirken. PLimC ist ebenso ein Grundstoff für hydrophile Polymere. Diese wiederum haben den Vorteil, dass sie eine hohe Wechselwirkung mit Wasser aufweisen und dadurch vergleichsweise schnell von Mikroorganismen abgebaut werden können.

Das Autorenteam in einem Labor der Bayreuther Polymerforschung: Prof. Dr. Seema Agarwal, Oliver Hauenstein M.Sc. und Prof. Dr. Andreas Greiner (v.l.). Dahinter ein Reaktor zur Polymersynthese. | Foto: Christian Wißler
Das Autorenteam in einem Labor der Bayreuther Polymerforschung: Prof. Dr. Seema Agarwal, Oliver Hauenstein M.Sc. und Prof. Dr. Andreas Greiner (v.l.). Dahinter ein Reaktor zur Polymersynthese. | Foto: Christian Wißler

„Wenn wir gezielt neue Materialien auf der Grundlage von PLimC entwickeln wollen, sind der Phantasie fast keine Grenzen gesetzt“, erklärt Oliver Hauenstein M.Sc., der als Doktorand entscheidende Forschungsarbeiten zur Synthese und Anwendung dieses neuen Kunststoffs geleistet hat. „Die Herstellung von PLimC ist einfach zu handhaben und ausgesprochen umweltfreundlich. Die Schalenabfälle von Unternehmen, die Orangensäfte produzieren, können recycelt werden, und ebenso kann das Treibhausgas CO2 verwertet werden, bevor es in die Atmosphäre entweicht. Zudem sind die vielfältigen Kunststoffe, die auf Basis von PLimC ohne großen technischen oder finanziellen Aufwand synthetisiert werden können, ökologisch unbedenklich und recyclebar.“

Prof. Greiner fügt hinzu: „Die Kunststoff-Industrie steht ja häufig unter dem Verdacht, dass sie ihre technologischen Fortschritte nur mit ökologisch bedenklichen Materialien erzielen kann, was so natürlich nicht richtig ist. Unsere Forschungsergebnisse zeigen klar: Moderne Kunststoffe können umweltfreundlich sein und zugleich sehr hohen technologischen Anforderungen gerecht werden.“

[alert-warning]Publikation
O. Hauenstein, S. Agarwal and A. Greiner.

Bio-based polycarbonate as synthetic toolbox.

Nature Communications 2016.
DOI: 10.1038/ncomms11862
Kontakt
Prof. Dr. Andreas Greiner
Lehrstuhl Makromolekulare Chemie II
Universität Bayreuth

[/alert-warning]

Kategorie: Forschung, Publikation Stichworte: Kunststoffe, PLimC, Uni Bayreuth, Werkstoffe

Seitenspalte

Die aktuelle Chemie

Messekalender

Juni 12
12. Juni - 13. Juni

TECH.CON 2025

Juni 17
09:30 - 15:30

LAB-SUPPLY Berlin 2025

Juni 25
09:30 - 15:30

LAB-SUPPLY Innsbruck 2025

Sep. 3
09:00 - 15:30

SchraubTec Bochum 2025

Sep. 10
10. September - 11. September

all about automation 2025 – Wetzlar

Kalender anzeigen

Newsletter

  • Newsletter Anmeldung
  • Unser Newsletter-Archiv

Welkin Media News

Aktuelle Nachrichten aus unseren anderen Online-Portalen Lebensmittel-&Biotechnologie und Österreichische Kunststoffzeitschrift.

  • Leichtbau-Innovation von ENGEL auf der EUROBIKE 2025
    am 12. Juni 2025 von Birgit Fischer (Österreichische Kunststoffzeitschrift)

    ENGEL präsentiert sich erstmals auf der EUROBIKE, die vom 25. bis 29. Juni 2025 in Frankfurt stattfindet. Mit einer vollständig integrierten Produktionszelle demonstriert das Unternehmen live die Fertigung eines innovativen Fahrradlenkers für […]

  • Konstantin Klein: Monomaterial ist heute technisch etabliert
    am 12. Juni 2025 von Birgit Fischer (Österreichische Kunststoffzeitschrift)

    Im VDMA way2K Interview erklärt Konstantin Klein von Hosokawa Alpine AG, warum Monomaterialverpackungen heute technisch ausgereift sind. Die Herstellung nachhaltiger Lösungen durch MDO-Technologie ist heute industriell etabliert – mit […]

  • Elektrischer Tunnelofen spart bis zu 40 % Energie
    am 12. Juni 2025 von Birgit Fischer (Lebensmittel- & Biotechnologie)

    Der GEA Tunnelofen E-Bake G2 spart 40 % Energie durch Mikrokonvektion und flexible Module für präzises elektrisches Backen. Er ist auf die Produktion von Hartkeksen, Weichkeksen und Crackern ausgelegt und bietet eine verbesserte Luftströmung […]

  • ENGEL gründet Tochtergesellschaft ENGEL Spain in Barcelona
    am 11. Juni 2025 von Birgit Fischer (Österreichische Kunststoffzeitschrift)

    ENGEL übernimmt langjährigen Partner Roegele und gründet mit ENGEL Spain eine eigene Niederlassung in Spanien. Damit stärkt der Spritzgießmaschinenbauer seine Marktposition in Südwesteuropa und investiert gezielt in Kundennähe und Wachstum. […]

  • Labortechnik & Analytik auf der LAB-SUPPLY Innsbruck
    am 11. Juni 2025 von Birgit Fischer (Lebensmittel- & Biotechnologie)

    Die LAB-SUPPLY Innsbruck am 25. Juni 2025 bietet Fachvorträge, Innovationen und direkte Kontakte für Expert*innen aus Forschung, Industrie und Gesundheitswesen. Labortechnik zum Anfassen – kompakt an einem Tag im Congress Innsbruck. Eintritt […]

  • Rezyklate – Rohstoff der Zukunft in der Kunststoffindustrie
    am 10. Juni 2025 von Birgit Fischer (Österreichische Kunststoffzeitschrift)

    Die K 2025 stellt mit dem Hot Topic „Shaping the circular economy“ das Thema Kreislaufwirtschaft ins Zentrum – Anlass genug, um auf den Status Quo zu blicken. Die Potenziale von Rezyklaten sind enorm – doch hohe Kosten, technische Hürden […]

  • Mobiles Biomasse-Kraftwerk wandelt Altstoffe in Energie um
    am 10. Juni 2025 von Birgit Fischer (Lebensmittel- & Biotechnologie)

    Corbofix präsentiert ein patentiertes Biomasse-Kleinkraftwerk, das regional anfallende biogene Abfälle in Energie, Strom und Wärme umwandelt. Die kompakte Anlage ist mobil einsetzbar und eignet sich sowohl für kleinere Gemeinden und KMUs als […]

  • Falling Walls Lab Vienna 2025
    am 6. Juni 2025 von Birgit Fischer (Lebensmittel- & Biotechnologie)

    Das Falling Walls Lab Vienna 2025 bringt einen international renommierten Pitch-Wettbewerb nach Österreich. Junge Talente aus Forschung, Hochschule und innovativen Unternehmensbereichen erhalten die Möglichkeit, ihre zukunftsweisenden Ideen zu […]

  • ARA erreicht Recyclingziel für Kunststoffverpackungen ab 2025
    am 6. Juni 2025 von Birgit Fischer (Österreichische Kunststoffzeitschrift)

    Laut aktueller Hochrechnung wird die ARA das EU-Ziel von 50 % Recyclingquote für Kunststoffverpackungen 2025 erfüllen. Gleichzeitig mahnt sie Kontrollen bei der Gewerbesammlung ein und investiert in Innovationen wie das Recycling von […]

  • Infrareal übernimmt Pharmapark Orth von Takeda
    am 5. Juni 2025 von Birgit Fischer (Lebensmittel- & Biotechnologie)

    Zum 31. Mai 2025 hat die Infrareal Holding GmbH & Co. KG die Übernahme des Pharma- und Biotech-Standortes Orth in Niederösterreich abgeschlossen. Die neu gegründete PharmaparkOrth Management GmbH fungiert seither als Tochtergesellschaft der […]

Schlagwörter

Aktuelle Nachrichten über BASF analytica Analytik Analytik Jena Anlagenbau Automation Automatisierung Awards B&R Borealis BR CEM CO2 Danfoss Digitalisierung Elektrolyse Endress+Hauser Evonik FCIO Festo Finance Forschung FotoFreitag Foto Freitag Hardware Industrie 4.0 Jubiläum Kreislaufwirtschaft Labortechnik LANXESS Lenzing Logistik Messe Messe München Nachhaltigkeit OMV Personalia Publikation Pumpen Recycling Robotik Shimadzu Software Wasserstoff Webinar

Kategorien

Copyright © 2025 · WelkinMedia Fachverlag