Der 2014 zur Ausstellung „Goldenes Wissen. Die Alchemie – Substanzen, Synthesen, Symbolik“ erschienene Katalog mit repräsentativen Text- und Bildquellen aus 300 Jahren Alchemiegeschichte aus dem reichen Fundus der Herzog August Bibliothek wurde für 2016 neu aufgelegt. Beginnend mit illuminierten Handschriften aus dem frühen 15. Jahrhundert, endet er mit dem 18. Jahrhundert, als sich der rational-objektive Zugang zur Welt fest zu etablieren beginnt.
„Der fast vierhundertseitige Katalog bündelt jetzt eine so überwältigende Fülle an Wissen, Werksynopsen und Bilddeutungen, dass die Etablierung als künftiges Standardwerk keine abwegige Prognose ist.“ Alexander Košenina in der FAZ vom 24.9.2014.
Die Alchemie eröffnet uns ein faszinierendes Wissensfeld der Theorie und Praxis. Bis heute ist vor allem das Bild der Alchemie als Goldmacherei im kulturellen Gedächtnis lebendig geblieben. Indessen vereinigt sie zwei an sich grundverschiedene Konzepte: Einerseits die Vorstellung einer heiligen Natur, übersät von über sich selbst hinausweisender und miteinander in Beziehung stehender Zeichen, der sich der Mensch mit Ehrfurcht zu nähern habe; andererseits ein forschendes Interesse, das ihre Elemente isoliert, präpariert und ihre Beziehungen aufdeckt.
Die Alchemie verbindet unter ihrem Namen ein spekulatives, von Theologie und Philosophie, zuweilen auch von magischem Denken getragenes Naturverständnis ebenso wie eine mit den Verfahren der Beobachtung, des Experiments beziehungsweise der „Probierkunst“ operierende empirische Wissenspraxis, auf die die moderne Naturwissenschaft aufbauen konnte.
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Goldenes Wissen. Die Alchemie – Substanzen, Synthesen, Symbolik (Ausstellungskataloge der Herzog August Bibliothek)
herausgegeben von Petra Feuerstein-Herz und Stefan Laube
Ausstellungskatalog der Herzog August Bibliothek Nr. 98.
2016, Nachdruck von 2014. 392 S. mit 198 farbigen Abb.
ISBN: 978-3-447-10251-3, gebundene Ausgabe € 39,80[/alert-success]