Unter Tunnelofen (Durchlaufofen) versteht man eine spezielle Ofenbauart, bei der die Chargierung kontinuierlich erfolgt. Anwendungsgebiete von Tunnelöfen sind z. B. Erwärmen, Warmhalten, Homogenisieren oder Wärmebehandlung von Gut. In der Porzellanindustrie wurden Tunnelöfen, obwohl schon länger bekannt, erst ab 1906 eingesetzt.
Funktionsweise
Im Tunnelofen wird das zu beheizende Gut im Ofen kontinuierlich bewegt. Es kann auf einer Fördereinrichtung liegen oder stehen oder auch hängend durch den Tunnelofen transportiert werden.

Nachdem das Gut die Eingangsseite des Ofens passiert hat, wird es konstant einem vordefinierten Temperaturprofil ausgesetzt. Beim Tunnelofen sorgen Blenden am Ein- und Ausgang dafür, dass nur wenig Hitze entweichen kann und so viel Energieverlust vermieden wird. Die Durchläufe werden mit Bediengeräten gesteuert und erfolgen automatisch, nachdem das Gut den Ofeneingang passiert hat. Nach Ende des Temperns kann das Gut an der Ausgabeseite der Transportbahn entnommen werden.
Besonders einfach wird die Be- und Entladung, wenn der Tunnelofen mit Einfahrwagen betrieben wird. Durchlaufbänder können beim Tunnelofen in verschiedenen Ausführungen realisiert werden: mit Querstabbauweise, Drahtgewebe, Kunststoffbändern oder einfachem Kettentransport.
Typen
Tunnelöfen gibt es mit elektrischer Beheizung oder Gasbeheizung als Durchfahrofen, Durchstoßofen, Kettendurchlaufofen, Hubbalkenofen, Förderbandofen und Rollenofen.
Leistungsmerkmale
Tunnelöfen sind universell einsetzbare Ofentypen mit frei wählbaren Bandgeschwindigkeiten. Es gibt sie mit automatischer Taktung, eine Aufteilung in mehrere Zonen (Anwärmen, Heizen, Kühlen) ist möglich. Optimale Temperaturverteilung wird durch Mehrzonensteuerung erreicht, Tunnelöfen liefern ausgezeichnete Wärmebehandlungsergebnisse.
Anwendungen
Tunnelöfen werden zum Härten, Brennen und Sintern von Dickfilmen, Elektroden oder diskreten, elektronischen Bauelementen, zum Tempern, Trocknen oder Aushärten von Dichtungsmasse oder Kunststoffen, zum Löten, Hartlöten oder Einebnen von Lot, zum Brennen von keramischen Erzeugnissen und zum Glühen von Stahlband sowie zum Backen verwendet.
Spezielle, besonders saubere Versionen (bezogen auf Partikel) werden in der Fertigung von Flachbildschirmen genutzt.
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