Ab 2020 soll die Hauptkläranlage der Stadt Wien mit der Hilfe von Siemens ihren zur Abwasserreinigung notwendigen Strom selbst erzeugen können. Möglich macht das die Nutzung des Klärgases: Bei der Schlammbehandlung wird ein effektives Verfahren eingesetzt werden, welches sich durch einen reduzierten Wassergehalt und doppelten Feststoffanteil auszeichnet. Der Energieverbrauch soll dadurch bei Faulung und Klärgaserzeugung enorm sinken. Der Eigenwert an erzeugter Energie wird dann jährlich 78 GWh (Strom) und 82 GWh (Thermische Energie) betragen. Das spare rund 40.000 Tonnen CO2 pro Jahr.
Siemens unterstützt die Stadt Wien bei der energetischen Optimierung. Das Unternehmen liefert die Leit-, Mess-, Analyse- und Schaltanlagenleittechnik sowie Niederspannungs- und Mittelspannungsschaltanlagen. Der Zuschlag hat ein Volumen von rund 24 Millionen Euro und ist Teil von „E_OS 2020“ (Energie_Optimierung Schlammbehandlung), dem größten Umweltprojekt der Stadt Wien.
Christian Gantner, Generaldirektor der ebswien hauptkläranlage: „Mit dem Umbau der Kläranlage zum Ökokraftwerk leisten wir einen wichtigen Beitrag für einen schonenden Umgang mit natürlichen Ressourcen sowie für eine nachhaltige Energieerzeugung. Die effizienten Technologien unseres Partners Siemens spielen eine wichtige Rolle, um unsere anspruchsvollen Umwelt- und Klimaziele zu erreichen.“
Wolfgang Hesoun, Vorsitzender des Vorstands der Siemens AG Österreich ergänzt: „Ein wesentlicher Erfolgsfaktor für das Erreichen der Umweltziele einer Stadt sind Maßnahmen, die einen maximalen ökologischen und ökonomischen Nutzen mit sich bringen. Auf Basis umfassender Analysen ist es uns gelungen gemeinsam mit unserem Kunden eine maßgeschneiderte Lösung zu entwickeln, um so dem größten Umweltprojekt der Stadt Wien zum Erfolg zu verhelfen. Energieeffizienz, Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit stehen dabei ebenso im Fokus, wie smarte Technologien und vernetzte Systeme.“
Der Umbau solle im laufenden Betrieb erfolgen erklärt Gottfried Blumauer, zuständig für den Bereich Wasser-Abwasser bei Siemens. Es sei, „wie eine Operation am offenen Herzen“, es mache aber alle besonders stolz, bei diesem Projekt dabei zu sein.