Nach einer Investition über seinen Venture Capital Arm hält Evonik Industries seit kurzem eine Minderheitsbeteiligung an der im Jahr 2012 gegründeten amerikanischen Nanotech Industrial Solutions, Inc. (NIS). Diese entwickelte eine einzigartige Partikeltechnologie für die Schmiermittelindustrie und sieht sich selbst als eines der aufstrebenden Unternehmen im Bereich der Hochleistungsadditive.
Über das Transaktionsvolumen wurde zwischen den Parteien Stillschweigen vereinbart. Klar ist jedoch, dass Evonik dadurch einen Sitz im Aufsichtsrat der NIS erhalten hat, wogegen NIS plant die Mittel für das weitere Wachstum zu verwenden. Im Rahmen der Investition legten NIS und das Geschäftsgebiet Oil Additives von Evonik eine Geschäftsvereinbarung fest. Dieses Geschäftsgebiet entwickelt Additivtechnologien zur Verbesserung von Treibstoff- und Energieeffizienz, sowie zur Steigerung der Produktivität von Motoren-, Getriebeölen und Hydraulikflüssigkeiten. Besonderer Fokus wird dabei auf ressourceneffiziente Produktlösungen der Zukunft gelegt.
Die von NIS entwickelte und patentierte Technologie – nanostrukturierte Materialien werden unter bestimmten physikalischen Bedingungen frei gesetzt – trägt auf Grund des dadurch entstehenden Aufbaus der produzierten Schmierstoffe (wie Öladditive für Motorenöle, Öl- und Wasserlösungen für Metallbearbeitungsflüssigkeiten, Industrieöle und Additivformulierungen für Schmierstoffe), der die Reibungs- und Verschleißeigenschaften wesentlich verbessert, maßgeblich zur Effizienz von Autos, Kraftwerken und Industrieanlagen bei.
„Durch diese Investition erhält Evonik Zugang zu Neuerungen rund um eine einzigartige Partikeltechnologie für Schmierstoffe“, so Lutz Stoeber, der für die Venture Capital Aktivitäten von Evonik in Nordamerika verantwortlich ist.
Weitere strategische Vorteile ergeben sich für Evonik aus der Möglichkeit, die neue Technologie für weitreichende Innovationen für die Schmiermittelbranche zu nutzen.
„Bei Evonik glauben wir, dass diese Investition die Möglichkeit bietet, noch höhere Kundenansprüche zu erfüllen. Hinzu kommt, dass der Zugang zur Technologie von NIS uns neue Innovationsmöglichkeiten für bestehende und zukünftige Produkte auf existierenden und neuen Märkten bietet“, betonte Ralf Düssel, Leiter des Geschäftsgebiets Oil Additives.
“Die heutige Entscheidung ist ein Meilenstein für NIS, auf unserem Weg die innovative Nanotechnologie in der Schmierstoffindustrie zu etablieren. Durch die Zusammenarbeit von NIS und Evonik werden wir ganz neue Produkte auf den Markt bringen; im Bereich der Schmierstoffadditive und darüber hinaus”, sagte Eugene Kverel, Präsident und CEO von NIS.
Im Rahmen seiner Venture Capital Aktivitäten möchte Evonik insgesamt 100 Millionen Euro sowohl in vielversprechende Start-ups mit innovativen Technologien als auch in führende spezialisierte Venture Capital Fonds investieren. Zurzeit hält Evonik Anteile an zehn Start-ups und vier Fonds in Europa, den USA und Asien.