Merck, internationaler Pharma- und Chemiekonzern spürt bereits die Auswirkungen des größten Zukaufs in seiner Firmengeshcichte – die Übernahme des 17 Milliarden US-Dollar schweren, amerikanischen Labor-Ausrüsters Sigma-Aldrich.
Von April bis Juni kletterte der Betriebsgewinn (bereinigt) um knapp 29 Prozent, also um 1,16 Milliarden Euro. Das ist weit mehr, als von Wirtschafts-Analysten erwartet worden war.
„Wir haben auch im zweiten Quartal geschafft, was wir uns vorgenommen hatten – ob bei der Integration von Sigma-Aldrich oder der Entwicklung neuer Medikamente. […] Die starke Nachfrage nach unseren Produkten und die dynamische Marktentwicklung haben unseren Geschäften in Healthcare und Life Science zusätzlichen Rückenwind verliehen“, erklärte Merck-Chef Stefan Oschmann in einer Presseaussendung.
Nun erwarte man ein Umsatzanstieg für das Gesamtjahr auf 14,9 bis 15,1 Milliarden Euro, der bereinigte Betriebsgewinn soll zwischen 4,25 und 4,4 Milliarden Euro betragen.
Healthcare wächst organisch – Performance Materials schwächelt
Der Umsatz des Unternehmensbereichs Healthcare wuchs im zweiten Quartal 2016 organisch stark um 7,3 % und stützte sich dabei auf alle Regionen. Dem standen negative Währungseffekte in Höhe von -9,0 % gegenüber.
Das Medikament Rebif, das zur Behandlung schubförmiger Formen der Multiplen Sklerose eingesetzt wird, hielt sein organisches Umsatzniveau im zweiten Quartal 2016 trotz des Wettbewerbsdrucks durch oral zu verabreichende Medikamente stabil.
Die Umsatzerlöse des Unternehmensbereichs Performance Materials sanken im zweiten Quartal organisch um -4,7 %, was Merck vor allem auf den Lagerabbau bei Kunden aus der Displayindustrie zurückführt. In der Geschäftseinheit Display Materials führten anhaltende Volumenrückgänge bei den älteren Flüssigkristalltechnologien sowie Bestandsanpassungen bei Kunden, die laut dem Unternehemn auch in die zweite Jahreshälfte hineinreichen werden, zu einem Rückgang der organischen Umsätze. Die innovative Flüssigkristalltechnologie UB-FFS wuchs hingegen weiter.
Merck plant mit dem Neubau einer Produktionsanlage für Flüssigkristallfenster-Module für rund 15 Millionen Euro (Start 2017) und der Eröffnung einer Produktionsanlage für OLED Materialien in Darmstadt im September 2016 (Investitionsvolumen 30 Millionen Euro) hier in den kommenden Jahren wieder an Fahrt zu gewinnen.
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