Die OMV und Synthos verpflichten sich in der unterzeichneten MoU zu einer langfristigen Zusammenarbeit bei nachhaltigem Butadien bis 2030. Synthos wird das von der OMV in Steamcracker der Raffinerie Burghausen in Deutschland hergestellte Butadien zur Herstellung von S-SBR einsetzen.
Dieser Schritt unterstreicht das Engagement beider Unternehmen für eine Kreislaufwirtschaft durch die Verwendung von biobasierten und kreislauffähigen Rohstoffen. Er untermauert deren Massenbilanzansatz zur Herstellung von notwendigen Produkten, die im täglichen Leben unverzichtbar sind.
Butadien aus ISCC PLUS zertifiziertem Steamcracker
Die OMV und Synthos verpflichten sich zu einer langfristigen Zusammenarbeit bei nachhaltigem Butadien bis 2030. Zunächst werden Palmfettsäuredestillat (PFAD) und Altspeiseöl als Rohstoffe verwendet. Nachhaltiges Butadien wird im Steamcracker der Raffinerie Burghausen in Deutschland hergestellt. Dieser erhielt im März 2022 die vollständige ISCC PLUS-Zertifizierung. Eine erste Charge von nachhaltigem Butadien wurde 2023 erfolgreich an Synthos geliefert.
ISCC PLUS ist ein globaler Standard für recycelte und biobasierte Materialien, der die Rückverfolgbarkeit entlang der Lieferkette ermöglicht, indem er nachweist, dass Unternehmen bestimmte Umwelt- und Sozialstandards einhalten, und eine Produktkette (Chain of Custody) erstellt. Dieser so genannte Massenbilanzansatz ermöglicht es, die Menge und die Nachhaltigkeitseigenschaften von kreislauffähigen und/oder biobasierten Inhalten in der Wertschöpfungskette zu verfolgen und diese auf Basis einer überprüfbaren Buchführung zuzuordnen.
Kreislaufrohstoff Butadien
Darüber hinaus erleichtert die Absichtserklärung die künftige Zusammenarbeit beim Kreislaufrohstoff Butadien. Dieser basiert auf Pyrolyseöl aus Altreifen durch einen chemischen Abbauprozess bei sehr hohen Temperaturen. Dies unterstreicht den Übergang beider Unternehmen zu einer stärker kreislauforientierten Wirtschaft.
Daniela Vlad, OMV Vorstandsdirektorin Chemicals & Materials: „Unsere Verbindung mit Synthos zeigt deutlich, dass die OMV das Wesentliche für ein nachhaltiges Leben neu erfindet. Um dies zu erreichen, haben wir das strategische Ziel, ein führender europäischer Produzent von nachhaltigen Rohstoffen für die Chemieproduktion in unseren integrierten Raffinerien in Schwechat, Österreich, und Burghausen, zu werden. An diesen Standorten wird die Produktion von nachhaltigen chemischen Rohstoffen bis 2030 auf rund 300.000 Tonnen steigen.“
Synthos wird das Butadien zur Herstellung von Lösungs-Styrol-Butadien-Kautschuk (S-SBR) einsetzen – dieser sorgt in Hochleistungsreifen-Laufflächenmischungen für einen geringen Rollwiderstand. Das bedeutet, dass der Energieverlust eines Reifens beim Abrollen auf der Straße verringert wird. Dies wiederum erhöht die Energieeffizienz des Fahrzeugs und verringert die Umweltbelastung.
Hochleistungsreifen mit einem geringeren CO2-Fußabdruck
Alle Synthos-Produktionsstätten erhielten im Jahr 2022 die vollständige ISCC PLUS-Zertifizierung. Dazu zählen auch die Werke für synthetischen Kautschuk in Polen, der Tschechischen Republik und Deutschland.
Zbigniew Warmuz, CEO von Synthos: „Im Dezember 2021 haben wir unsere Strategie für nachhaltige Entwicklung verabschiedet. In dieser verpflichten wir uns, unsere Treibhausgasemissionen pro Gigajoule (GJ) bis 2030 um 28% zu reduzieren, bis 2050 null Kohlenstoffemissionen zu erreichen und bis 2030 100% nachhaltige Produkte zu produzieren. Die Zusammenarbeit mit OMV ist ein Nachweis für unser Engagement zur Erreichung unserer Ziele, die wir nur gemeinsam mit anderen führenden Unternehmen in der Wertschöpfungskette erreichen können. Gemeinsam können wir unsere Kunden, die weltweit führenden Reifenhersteller, dabei unterstützen, ihre Nachhaltigkeitsziele in Bezug auf Netto-Null-Emissionen und Hochleistungsreifen mit einem geringeren CO2-Fußabdruck zu erreichen.“