TOMRA Feedstock hat mit der OMV und Borealis langfristige Rohstofflieferverträge für ihre Recyclinganlagen abgeschlossen. Diese Verträge sichern eine kontinuierliche Versorgung der Recyclingaktivitäten des OMV Konzerns mit nachhaltigen und qualitativ hochwertigen Rohstoffen.
Die OMV wird die von TOMRA Feedstock gelieferten Rohstoffe in ihren ReOil®-Anlagen in Österreich verarbeiten. Borealis Wird die von TOMRA produzierten Rohstoffe in ihren mechanischen Recyclinganlagen in Europa verarbeiten. Diese Rohstoffe werden von TOMRA in einer neuartigen Sortieranlage, die derzeit von TOMRA in Deutschland entwickelt wird, aus gemischtem Post-Consumer Kunststoffabfällen hergestellt werden. Die dafür verwendeten gemischten Abfallströme würden andernfalls auf Deponien oder in Verbrennungsanlagen landen. Diese Vereinbarungen tragen zu den strategischen Zielen des OMV Konzerns bei, nachhaltige Produkte und Lösungen zu produzieren. Sie spielen eine entscheidende Rolle bei der Schließung des Kunststoffkreislaufs, um den Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft zu beschleunigen.
ReOil®-Technologie: Chemische Recyclingrohstoffe ersetzen Virgin-Polyolefine
TOMRA ist ein weltweit führender Anbieter von sensorgestützten Sortiersystemen für das Metall- und Abfallrecycling. Das Unternehmen baut derzeit eine Sortieranlage in Deutschland, die über eine Eingangskapazität von 80.000 Tonnen pro Jahr verfügt und Ende 2025 betriebsbereit sein wird. TOMRA Feedstock hat ein innovatives Verfahren entwickelt, das vorsortierte gemischte Nach-Gebrauch-Kunststoffabfälle – Materialien, die sonst in der Verbrennung landen würden – in saubere Fraktionen bestimmter Polymertypen aufteilt. Diese Fraktionen können dann in mechanischen und chemischen Recyclinganlagen weiterverarbeitet werden, wie sie von der OMV und Borealis betrieben werden.
Die OMV hat mit TOMRA Feedstock einen langfristigen Vertrag über die Lieferung von chemischen Recyclingrohstoffen abgeschlossen. Dieser Rohstoff wird für die von der OMV selbst entwickelte und patentierte ReOil®-Technologie für chemisches Recycling eingesetzt werden und damit Virgin-Polyolefine ersetzen. Dies kann einen wesentlichen Beitrag zur Erfüllung der Recyclingziele leisten.
Daniela Vlad, OMV Executive Vice President Chemicals & Materials: „Dieser langfristige Liefervertrag wird die Versorgung unserer ReOil®-Technologie mit Rohstoffen sichern, die diese wiederum in hochwertige, nachhaltige Rohstoffe für die Kunststoffproduktion umwandelt. Damit leisten wir einen wesentlichen Beitrag zur Schaffung einer Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe.“
Hochleistungspolymere aus Rezyklaten
Borealis wird das gelieferte Rohmaterial mithilfe der Borcycle™ M-Technologie in Hochleistungspolymere umwandeln. Diese eignen sich für anspruchsvolle Anwendungen in Branchen wie der Automobilindustrie, dem Energiesektor, der Infrastruktur, dem Gesundheitswesen, Haushaltsgeräten und Konsumgütern.
Diese Vereinbarung ist ein weiterer konkreter Schritt im Rahmen des Engagements von Borealis zur Erhöhung des Anteils an Rezyklaten in einer breiten Palette von Hochleistungsprodukten. Unsere Kundinnen und Kunden werden in der Lage sein, den Einsatz von wertschöpfenden, recycelten Kunststoffen in ihren Portfolios zu erweitern.
Craig Arnold, Borealis Executive Vice President Polyolefins, Circular Economy Solutions und Innovation & Technology
Volker Rehrmann, Executive Vice President und Leiter von TOMRA Recycling: „Diese Vereinbarung zeigt, was möglich ist, wenn wichtige Akteure in der Wertschöpfungskette zusammenkommen, um einen wirklich bedeutenden Einfluss auf den Markt zu nehmen. Mit unserer Technologie sind wir in der Lage, Post-Consumer-Kunststoffe zurückzugewinnen, die andernfalls in der Verbrennung gelandet wären. Dies ist ein wertvolles Material, das zumindest ein zweites Leben erhalten sollte. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit OMV und Borealis, um einen großen Beitrag zur Schließung der Kreislaufwirtschaftslücke bei Kunststoffen zu leisten.“
ReOil®-Pilotanlage
Die OMV betreibt eine ReOil®-Pilotanlage in Schwechat, Österreich. Eine neue ReOil®-Anlage mit einer Kapazität von 16.000 Tonnen pro Jahr wird derzeit am gleichen Standort gebaut. Wie die bestehende Pilotanlage wird auch die neue Anlage eine internationale Nachhaltigkeits- und Kohlenstoffzertifizierung (ISCC PLUS) erhalten.