Mit der BOXLAB Services GmbH feiert das erste Startup im April 2021 die Ausgründung aus dem Chemovator. Dort werden vielversprechende Ideen außerhalb des Kerngeschäfts der BASF entwickelt und in skalierbare Geschäftsmodelle und Unternehmen ausgebaut. Mitarbeiter der BASF werden mit den richtigen Ressourcen, dem nötigen Freiraum und der entsprechenden Flexibilität sowie mit der Hilfe externer Startup-Experten selbst zum Unternehmer. Nun zeigt sich der erste Erfolg: BOXLAB Services wird künftig als eigenständiges Startup auf dem freien Markt agieren. Über die BASF Venture Capital GmbH ist die BASF mit einer Minderheit am frisch gegründeten Startup beteiligt.
Eigenentwickelte App als Rundum-Service
Die Unternehmensgründer Mischa Feig und Lisa Raschke haben eine App entwickelt, mit deren Hilfe beschädigte Verpackungen und dazugehörige Etiketten in hochregulierten Branchen innerhalb von 24 Stunden ersetzt werden können. Die BOXLAB-Gründer belegten mit ihrem Service bereits während der Zeit im Chemovator wiederholt die Relevanz ihres Geschäftsmodells. So konnten bereits Verkaufsverpackungen von mehr als 50.000 Liter End-Produkt zeitnah ersetzt werden, sodass diese weiterhin verwendbar blieben und somit ihren Kunden innerhalb der BASF zu einer deutlichen Kostenersparnis verhelfen. Im Gegensatz zu bislang herkömmlichen Verfahren somit eine okönomisch sowie ökologisch nicht nur sinnvollere und effizientere, sondern auch nachhaltigere Lösung, die eine reibungslose Fortführung der Lieferkette sicherstellt.
Mittlerweile umfasst das Leistungsangeot von BOXLAB Komplettlösungen inklusive individueller Beratung rund um etikettierte Verpackungen, Etiketten und Packmittel. Schon heute zählen über 70 Lager in zehn Ländern zum Kundenkreis des jungen Ludwigshafener Unternehmens.
„Unser Ziel ist es, Logistikprozesse effizienter und nachhaltiger zu gestalten und die Vernichtung von unversehrten Produkten aufgrund beschädigter Umverpackungen zu vermeiden“, erklärt Feig. „Unsere Kunden können auf diese Weise Ressourcen einsparen und sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren“, ergänzt Raschke.
BOXLAB – eine Idee des BASF Alltags entwickelt sich zu einem eigenständigen Unternehmen
Die Idee kam dem ehemaligen BASF-Prozessmanager Feig im Betrieb: „Weisen etikettierte Kartonagen Transportschäden oder Leckagen auf, müssen diese in hochregulierten Industrien aufgrund gesetzlicher Vorgaben mit hohem Ressourcen- und Zeitaufwand ersetzt werden. Dies ist meist nicht wirtschaftlich und bedeutet, dass der Kunde seine Ware nicht zeitnah erhält. Selbst ein fehlendes Etikett kann in letzter Konsequenz bis zum Produktionsstopp führen“, so der Unternehmensgründer.
BOXLAB bündelt die Lösung dieses Problems mithilfe eines Webshops und einer intuitiven App: Beschädigte Kartonagen oder Etiketten können mit einem mobilen Endgerät auf Knopfdruck erfasst und an das BOXLAB-Team übersendet werden. „Wir liefern die individuell etikettierten Kartonagen und Gefahrgutetiketten bereits ab der ersten Verpackungseinheit innerhalb von 24 Stunden an unsere Kunden in ganz Europa“, erklärt Raschke.
Mit der Ausgründung aus dem Chemovator wird BOXLAB zu einem Paradebeispiel. Es zeigt anschaulich, wie aus komplexen und alltäglichen BASF Problemstellungen unter Einsatz von Kreativität, unternehmerischem Geist und Fachexpertise eigenständige Startups entwickelt werden können, deren Mehrwert durchaus über die chemische Industrie hinausgehen kann. Aber auch die BASF selbst profitiert von optimierten Etiketten- und Packmittelprozessen durch reduzierte Entsorgungs- und Zeitaufwände. Denn schließlich sind die Anforderungen an Verpackungen in der Chemiebranche besonders hoch.
Markus Bold, Geschäftsführer der Chemovator GmbH
Eigenständig in die Zukunft
Derzeit arbeiten sieben weitere Teams im Chemovator an der Weiterentwicklung neuer Ideen aus dem B2B-Bereich, um dem erfolgreichen Beispiel von BOXLAB zu folgen.
BOXLAB plant nun, das Serviceangebot zu erweitern und neue Kunden zu überzeugen. „Unser Ziel ist es“, so Feig, „der führende Dienstleister für individuelle Prozessoptimierung von Etiketten- und Packmittelprozessen mit klarem Fokus auf Nachhaltigkeit zu werden.“