• Zum Inhalt springen
  • Skip to secondary menu
  • Zur Seitenspalte springen

Die Chemie Zeitschrift Österreichs

Das unabhängige Traditionsmagazin

  • Das Magazin
    • Über die Österreichische Chemie Zeitschrift
    • 120 Jahre
    • Abonnement
    • Mediadaten
    • Online-Archiv
  • Resorts
    • Forschung
    • Foto Freitag
    • Messe
    • Publikation
    • Personalia
    • Bildung
  • Messekalender
  • Chemie-Lexikon
  • Links
    • L&B
    • labor
    • Kunststoff
  • Welkin Media Verlag
Aktuelle Seite: Start / News / Erneuerbarer Kohlenstoff in der Chemieindustrie

Erneuerbarer Kohlenstoff in der Chemieindustrie

26. April 2024 von Birgit Fischer

Die RCI hat in einer Mitgliederbefragung Ideen gesammelt, wie der Übergang von fossilem zu erneuerbarem Kohlenstoff in Europa gelingen kann. Dadurch ergibt sich ein klares Bild möglicher Lösungswege und ein Aufruf zum Handeln.

Erneuerbare Energie und erneuerbarer Kohlenstoff | Bild: nova-Institut GmbH
Renewable Energy and Renewable Carbon | Bild: nova-Institut GmbH

Die europäische Chemie- und Werkstoffindustrie steht unter Druck. Die Mitglieder des RCI repräsentieren ein breites Spektrum dieser Sektoren. Sie sehen viele Gemeinsamkeiten bei den wichtigsten Herausforderungen und deren Bewältigung. Hohe Energie- und Rohstoffpreise sowie die Notwendigkeit, den Kohlenstoffbedarf zu defossilisieren, um die CO2-Emissionsziele zu erreichen, insbesondere für die sogenannten „Scope 3“-Emissionen, sind einige der häufig angesprochenen Themen.

Ein zentrales Problem

Es fehlen politische Anreize, um den Wechsel von fossilen zu erneuerbaren Rohstoffen in der Chemie- und Kunststoffindustrie zu fördern. Die Mitglieder der RCI fordern die Politik auf, geeignete gesetzliche Rahmenbedingungen zu schaffen, um den Einsatz erneuerbarer Rohstoffe über Kraftstoffe hinaus zu fördern und Maßnahmen auf Rohstoff- und Polymerebene zu ergreifen. Um die Transformation voranzutreiben, muss der Einsatz nicht-fossiler Rohstoffe für Hersteller und Verbraucher attraktiver werden. Bei Chemikalien und daraus hergestellten Materialien greift die Europäische Union vor allem mit restriktiven Maßnahmen in den Sektor ein. So z.B. mit der REACH-Verordnung oder der Richtlinie über Einwegkunststoffe. Solche Maßnahmen sind jedoch kaum geeignet, Transformationsstrategien zu unterstützen, die Entwicklung an langfristigen Zielen auszurichten und Innovationen oder die Nutzung erneuerbarer Kohlenstoffquellen zu fördern.

Die EU sollte eine stärker anreizorientierte Politik als notwendiges Instrument für einen gesteuerten Übergang entwickeln und implementieren. Dies könnte den Übergang zu erneuerbarem Kohlenstoff erheblich beschleunigen. Ähnlich wie es derzeit in den USA geschieht, wo Kohlenstoffabscheidung und bio-basierte Kunststoffe eindeutig durch Regulierungen unterstützt werden. Die RCI ist der Ansicht, dass der derzeitige politische Ansatz, der sich eher auf die Beschränkung unerwünschter oder unerprobter Technologien konzentriert, strukturell umgewandelt werden sollte, so dass neue Technologien und Lösungen für die chemische Industrie möglich werden. Ein Wandel von einschränkenden Vorschriften hin zu ermächtigenden Rahmenbedingungen ist notwendig.

Europa hat klare Stärken

Europa ist bekannt für sein reichhaltiges Bildungsangebot, seine kulturelle Vielfalt und seine fortschrittliche Infrastruktur, zu der auch etablierte nachhaltige Lieferketten und rechtliche Rahmenbedingungen gehören. In vielen Technologiebereichen ist Europa nach wie vor führend. Aber die USA, China, Indien und andere Länder sind auf der Überholspur, und Europa kann es sich nicht leisten, zurückzubleiben. Mit den richtigen Anreizen kann der Wandel in relativ kurzer Zeit vollzogen werden. Angesichts des Nachhaltigkeitsbewusstseins der europäischen Industrie und der Bevölkerung könnten Maßnahmen zur Förderung nachhaltigerer Lösungen breite Unterstützung finden. Transparente und widerstandsfähige Gesellschaften bilden ein starkes Fundament für eine erneuerbare Kohlenstoffwirtschaft.

Instrumente und Maßnahmen

Die RCI-Mitglieder haben eine Reihe konkreter Instrumente und Maßnahmen identifiziert, um die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die europäische Chemie- und Werkstoffindustrie zu verbessern, damit sie sich zu einem innovativen, starken, wettbewerbsfähigen und nachhaltigen Sektor entwickeln kann. Neue Technologien erfordern neue Investitionen. Sie können nicht direkt mit etablierten, fossilen Systemen konkurrieren, die über Jahrzehnte optimiert wurden, insbesondere dort, wo Skaleneffekte noch nicht vorhanden sind. Daher sind politische Leitplanken erforderlich, um den Übergang zu ermöglichen – und um die enormen und anhaltenden Subventionen für fossile Rohstoffe zu reduzieren oder ganz zu beenden. Einige RCI-Mitglieder haben sogar die Einführung einer Steuer auf fossilen Kohlenstoff in der chemischen Industrie vorgeschlagen.

Ein Vorschlag vieler RCI-Mitglieder sind Mindestquoten für den Anteil an erneuerbarem Kohlenstoff in verschiedenen Anwendungsbereichen. D.h. kombinierte oder getrennte Quoten für den Recycling-, den bio-basierten und den CO2-basierten Anteil. Solche Quoten wurden und werden erfolgreich in der Renewable Energy Directive (RED) für den Bereich nachhaltiger Kraftstoffe eingesetzt. Eine Ausweitung dieses Konzepts auf Chemikalien und Materialien könnte auch diesem Sektor zugutekommen. Die Schaffung einer Nachfrage nach erneuerbarem Kohlenstoff durch politische Rahmenbedingungen wird zu schnellen Investitionen und einer verbesserten Produktion führen. Andere Vorschläge fordern einen geeigneten Kohlenstoffbuchhaltungsmechanismus, einen CO2-Grenzausgleich und einen überprüfbaren Nachweis der nachhaltigen Produktion, die alle einen relevanten Unterschied gegenüber fossilen Produkten, insbesondere Importen, ausmachen. Die erweiterte Herstellerverantwortung (Extended Producer Responsibility, EPR) könnte eine weitere Möglichkeit sein, den Übergang zu erneuerbarem Kohlenstoff zu unterstützen, insbesondere wenn Scope 3-Emissionen in die CO2-Emissionen einbezogen werden.

Kombination der drei Säulen Food- und Non-Food-Biomasse, CCU

Die derzeitigen Bewertungsmethoden und Beschränkungen für die Nutzung nachhaltiger Kohlenstoffquellen sind ein weiteres wesentliches Hindernis für das Erreichen der erforderlichen Mengen. Bei der Biomasse ist es die mangelnde Akzeptanz von Nahrungs- und Futtermittelpflanzen als nachhaltige Option. Bei CCU ist es die Fokussierung auf biogene Punktquellen und die nur langsam entstehende Anerkennung als strategische Schlüsseltechnologie für eine Netto-Null-Bilanz. Beim Recycling ist es die langsame Akzeptanz des chemischen Recyclings als Schlüsseltechnologie zur Ergänzung des mechanischen Recyclings.

Nur durch die Kombination der drei Säulen Food- und Non-Food-Biomasse, CCU aus biogenen und fossilen Reststoffen sowie werkstoffliches und chemisches Recycling kann der Kohlenstoffkreislauf vollständig geschlossen werden. Für alle Produktionsbereiche ist die Versorgung mit grüner Energie zu (industriell) leistbaren und (international) wettbewerbsfähigen Preisen entscheidend. Solar- und Windenergie sowie grüner Wasserstoff müssen massiv ausgebaut werden.

Haftungsausschluss

Die RCI-Mitglieder sind eine vielfältige Gruppe von Unternehmen, die die Herausforderungen des Übergangs zu erneuerbarem Kohlenstoff mit unterschiedlichen Ansätzen angehen. Die in diesen Veröffentlichungen zum Ausdruck gebrachten Meinungen spiegeln nicht unbedingt die individuellen Strategien und Ansichten aller RCI-Mitglieder wider.

Kategorie: Branche, News Stichworte: Kohlenstoff, Nachhaltigkeit, RCI, Umfrage

Seitenspalte

Die aktuelle Chemie

Messekalender

Sep. 3
09:00 - 15:30

SchraubTec Bochum 2025

Sep. 10
10. September - 11. September

all about automation 2025 – Wetzlar

Sep. 10
09:30 - 15:30

LAB-SUPPLY Chemnitz 2025

Sep. 16
16. September - 18. September

Ilmac Basel 2025

Sep. 16
09:00 - 15:30

SchraubTec Kattowitz 2025

Kalender anzeigen

Newsletter

  • Newsletter Anmeldung
  • Unser Newsletter-Archiv

Welkin Media News

Aktuelle Nachrichten aus unseren anderen Online-Portalen Lebensmittel-&Biotechnologie und Österreichische Kunststoffzeitschrift.

  • way2K-Interview: Kreislaufwirtschaft geht nur gemeinsam
    am 17. Juli 2025 von Kerstin Sochor (Österreichische Kunststoffzeitschrift)

    „Die Kreislaufwirtschaft kommt nur voran, wenn wir über die gesamte Wertschöpfungskette gemeinsam entwickeln“ – mit dieser klaren Aussage unterstreicht Manfred Hackl, CEO der EREMA Group, worauf es beim Kunststoffrecycling heute mehr denn je […]

  • Hohlprofile aus Holz: Leicht, stabil und klimafreundlich
    am 16. Juli 2025 von Birgit Fischer (Lebensmittel- & Biotechnologie)

    Hölzerne Hohlprofile eröffnen neue Möglichkeiten in Industrie, Bau und Design – als nachhaltige Alternative zu Metall und Kunststoff. Zahlreiche Projekte widmen sich der Frage, wie sich der nachwachsende Rohstoff so verarbeiten lässt. Der […]

  • Nachrüstung sichert Zukunftsfähigkeit in der Extrusion
    am 16. Juli 2025 von Birgit Fischer (Österreichische Kunststoffzeitschrift)

    Im Fachinterview erklärt Hendrik Steen von W&H, warum viele Unternehmen in der Extrusion auf Nachrüstung setzen. Diese Strategie bietet nicht nur klare wirtschaftliche Vorteile, sondern adressiert auch die steigenden Anforderungen an […]

  • Prozessoptimierung stärkt Effizienz im Kunststoffrecycling
    am 15. Juli 2025 von Birgit Fischer (Österreichische Kunststoffzeitschrift)

    Auf der K 2025 präsentieren Lindner Holding und EREMA Group neue Lösungen zur Prozessoptimierung im Kunststoffrecycling – mit Fokus auf Energieeffizienz, Materialflussregelung und durchgängige Steuerung für stabile Produktionsqualität. The […]

  • Peptide aus Erbsenprotein fördern Sättigung ohne Bitterkeit
    am 14. Juli 2025 von Birgit Fischer (Lebensmittel- & Biotechnologie)

    Neue Studien zeigen: Peptide aus Erbsenprotein fördern Sättigung im Magen – ganz ohne bitter zu schmecken. Das ermöglicht die Entwicklung funktioneller Lebensmittel, die sowohl gut schmecken als auch das Sättigungsgefühl gezielt fördern. Der […]

  • Fraunhofer EMI recycelt Carbonfasern ohne Qualitätsverlust
    am 14. Juli 2025 von Birgit Fischer (Österreichische Kunststoffzeitschrift)

    Das Fraunhofer EMI hat ein innovatives Verfahren zur Rückgewinnung von Carbonfasern aus Verbundmaterialien entwickelt. Diese Technologie ermöglicht es, endlose Carbonfasern mithilfe eines Hochleistungslasers nahezu verlustfrei zu extrahieren – […]

  • Brandschutz beginnt bei der Auswahl der Ladungsträger
    am 11. Juli 2025 von Birgit Fischer (Österreichische Kunststoffzeitschrift)

    Ein Positionspapier der pro-K Fachgruppe zeigt: Hersteller von Kunststoff-Ladungsträgern müssen frühzeitig in Lagerplanungen eingebunden werden. Nur so lassen sich Brandschutz, Effizienz und Normkonformität vereinen. The post Brandschutz beginnt […]

  • Effiziente Sandentfernung bei Blattgemüse
    am 11. Juli 2025 von Birgit Fischer (Lebensmittel- & Biotechnologie)

    Sormac verbessert die Sandentfernung bei der Verarbeitung von Blattgemüse durch laminare Strömung, Sandfalle und Abscheider. Die Erkenntnisse aus dem firmeneigenen Labor fließen direkt in die Entwicklung effizienter Reinigungstechnik zur […]

  • Wittmann eröffnet neues Technikum in Nürnberg
    am 10. Juli 2025 von Kerstin Sochor (Österreichische Kunststoffzeitschrift)

    Nachhaltigkeit trifft Hightech: Die Wittmann Gruppe eröffnet ein neues Kundentechnikum in Nürnberg. Im Fokus stehen energieeffiziente Spritzgießlösungen, Kreislaufwirtschaft und Industrie 4.0 in der Kunststoffverarbeitung. The post Wittmann […]

  • Die Kunststoffindustrie im Wandel
    am 10. Juli 2025 von Birgit Fischer (Österreichische Kunststoffzeitschrift)

    K 2025 zeigt Wege für die Transformation der Kunststoffindustrie – mit Innovation, Kreislaufwirtschaft und politischem Dialog. Sie zeigt, wie die Transformation gelingt: mit unternehmerischem Mut, politischen Rahmenbedingungen und technologischer […]

Schlagwörter

Aktuelle Nachrichten über BASF analytica Analytik Analytik Jena Anlagenbau Automation Automatisierung Awards B&R Borealis BR CEM CO2 Danfoss Digitalisierung Elektrolyse Endress+Hauser Evonik FCIO Festo Finance Forschung Foto Freitag FotoFreitag Hardware Industrie 4.0 Jubiläum Kreislaufwirtschaft Labortechnik LANXESS Lenzing Logistik Messe Messe München Nachhaltigkeit OMV Personalia Publikation Pumpen Recycling Robotik Shimadzu Software Wasserstoff Webinar

Kategorien

Copyright © 2025 · WelkinMedia Fachverlag