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Erneuerbarer Kohlenstoff in der Chemieindustrie

26. April 2024 von Birgit Fischer

Die RCI hat in einer Mitgliederbefragung Ideen gesammelt, wie der Übergang von fossilem zu erneuerbarem Kohlenstoff in Europa gelingen kann. Dadurch ergibt sich ein klares Bild möglicher Lösungswege und ein Aufruf zum Handeln.

Erneuerbare Energie und erneuerbarer Kohlenstoff | Bild: nova-Institut GmbH
Renewable Energy and Renewable Carbon | Bild: nova-Institut GmbH

Die europäische Chemie- und Werkstoffindustrie steht unter Druck. Die Mitglieder des RCI repräsentieren ein breites Spektrum dieser Sektoren. Sie sehen viele Gemeinsamkeiten bei den wichtigsten Herausforderungen und deren Bewältigung. Hohe Energie- und Rohstoffpreise sowie die Notwendigkeit, den Kohlenstoffbedarf zu defossilisieren, um die CO2-Emissionsziele zu erreichen, insbesondere für die sogenannten „Scope 3“-Emissionen, sind einige der häufig angesprochenen Themen.

Ein zentrales Problem

Es fehlen politische Anreize, um den Wechsel von fossilen zu erneuerbaren Rohstoffen in der Chemie- und Kunststoffindustrie zu fördern. Die Mitglieder der RCI fordern die Politik auf, geeignete gesetzliche Rahmenbedingungen zu schaffen, um den Einsatz erneuerbarer Rohstoffe über Kraftstoffe hinaus zu fördern und Maßnahmen auf Rohstoff- und Polymerebene zu ergreifen. Um die Transformation voranzutreiben, muss der Einsatz nicht-fossiler Rohstoffe für Hersteller und Verbraucher attraktiver werden. Bei Chemikalien und daraus hergestellten Materialien greift die Europäische Union vor allem mit restriktiven Maßnahmen in den Sektor ein. So z.B. mit der REACH-Verordnung oder der Richtlinie über Einwegkunststoffe. Solche Maßnahmen sind jedoch kaum geeignet, Transformationsstrategien zu unterstützen, die Entwicklung an langfristigen Zielen auszurichten und Innovationen oder die Nutzung erneuerbarer Kohlenstoffquellen zu fördern.

Die EU sollte eine stärker anreizorientierte Politik als notwendiges Instrument für einen gesteuerten Übergang entwickeln und implementieren. Dies könnte den Übergang zu erneuerbarem Kohlenstoff erheblich beschleunigen. Ähnlich wie es derzeit in den USA geschieht, wo Kohlenstoffabscheidung und bio-basierte Kunststoffe eindeutig durch Regulierungen unterstützt werden. Die RCI ist der Ansicht, dass der derzeitige politische Ansatz, der sich eher auf die Beschränkung unerwünschter oder unerprobter Technologien konzentriert, strukturell umgewandelt werden sollte, so dass neue Technologien und Lösungen für die chemische Industrie möglich werden. Ein Wandel von einschränkenden Vorschriften hin zu ermächtigenden Rahmenbedingungen ist notwendig.

Europa hat klare Stärken

Europa ist bekannt für sein reichhaltiges Bildungsangebot, seine kulturelle Vielfalt und seine fortschrittliche Infrastruktur, zu der auch etablierte nachhaltige Lieferketten und rechtliche Rahmenbedingungen gehören. In vielen Technologiebereichen ist Europa nach wie vor führend. Aber die USA, China, Indien und andere Länder sind auf der Überholspur, und Europa kann es sich nicht leisten, zurückzubleiben. Mit den richtigen Anreizen kann der Wandel in relativ kurzer Zeit vollzogen werden. Angesichts des Nachhaltigkeitsbewusstseins der europäischen Industrie und der Bevölkerung könnten Maßnahmen zur Förderung nachhaltigerer Lösungen breite Unterstützung finden. Transparente und widerstandsfähige Gesellschaften bilden ein starkes Fundament für eine erneuerbare Kohlenstoffwirtschaft.

Instrumente und Maßnahmen

Die RCI-Mitglieder haben eine Reihe konkreter Instrumente und Maßnahmen identifiziert, um die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die europäische Chemie- und Werkstoffindustrie zu verbessern, damit sie sich zu einem innovativen, starken, wettbewerbsfähigen und nachhaltigen Sektor entwickeln kann. Neue Technologien erfordern neue Investitionen. Sie können nicht direkt mit etablierten, fossilen Systemen konkurrieren, die über Jahrzehnte optimiert wurden, insbesondere dort, wo Skaleneffekte noch nicht vorhanden sind. Daher sind politische Leitplanken erforderlich, um den Übergang zu ermöglichen – und um die enormen und anhaltenden Subventionen für fossile Rohstoffe zu reduzieren oder ganz zu beenden. Einige RCI-Mitglieder haben sogar die Einführung einer Steuer auf fossilen Kohlenstoff in der chemischen Industrie vorgeschlagen.

Ein Vorschlag vieler RCI-Mitglieder sind Mindestquoten für den Anteil an erneuerbarem Kohlenstoff in verschiedenen Anwendungsbereichen. D.h. kombinierte oder getrennte Quoten für den Recycling-, den bio-basierten und den CO2-basierten Anteil. Solche Quoten wurden und werden erfolgreich in der Renewable Energy Directive (RED) für den Bereich nachhaltiger Kraftstoffe eingesetzt. Eine Ausweitung dieses Konzepts auf Chemikalien und Materialien könnte auch diesem Sektor zugutekommen. Die Schaffung einer Nachfrage nach erneuerbarem Kohlenstoff durch politische Rahmenbedingungen wird zu schnellen Investitionen und einer verbesserten Produktion führen. Andere Vorschläge fordern einen geeigneten Kohlenstoffbuchhaltungsmechanismus, einen CO2-Grenzausgleich und einen überprüfbaren Nachweis der nachhaltigen Produktion, die alle einen relevanten Unterschied gegenüber fossilen Produkten, insbesondere Importen, ausmachen. Die erweiterte Herstellerverantwortung (Extended Producer Responsibility, EPR) könnte eine weitere Möglichkeit sein, den Übergang zu erneuerbarem Kohlenstoff zu unterstützen, insbesondere wenn Scope 3-Emissionen in die CO2-Emissionen einbezogen werden.

Kombination der drei Säulen Food- und Non-Food-Biomasse, CCU

Die derzeitigen Bewertungsmethoden und Beschränkungen für die Nutzung nachhaltiger Kohlenstoffquellen sind ein weiteres wesentliches Hindernis für das Erreichen der erforderlichen Mengen. Bei der Biomasse ist es die mangelnde Akzeptanz von Nahrungs- und Futtermittelpflanzen als nachhaltige Option. Bei CCU ist es die Fokussierung auf biogene Punktquellen und die nur langsam entstehende Anerkennung als strategische Schlüsseltechnologie für eine Netto-Null-Bilanz. Beim Recycling ist es die langsame Akzeptanz des chemischen Recyclings als Schlüsseltechnologie zur Ergänzung des mechanischen Recyclings.

Nur durch die Kombination der drei Säulen Food- und Non-Food-Biomasse, CCU aus biogenen und fossilen Reststoffen sowie werkstoffliches und chemisches Recycling kann der Kohlenstoffkreislauf vollständig geschlossen werden. Für alle Produktionsbereiche ist die Versorgung mit grüner Energie zu (industriell) leistbaren und (international) wettbewerbsfähigen Preisen entscheidend. Solar- und Windenergie sowie grüner Wasserstoff müssen massiv ausgebaut werden.

Haftungsausschluss

Die RCI-Mitglieder sind eine vielfältige Gruppe von Unternehmen, die die Herausforderungen des Übergangs zu erneuerbarem Kohlenstoff mit unterschiedlichen Ansätzen angehen. Die in diesen Veröffentlichungen zum Ausdruck gebrachten Meinungen spiegeln nicht unbedingt die individuellen Strategien und Ansichten aller RCI-Mitglieder wider.

Kategorie: Branche, News Stichworte: Kohlenstoff, Nachhaltigkeit, RCI, Umfrage

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